Passend zur allgemeinen Instrumentalrockwelle über Weihnachten, versucht es Amerikaner Tony MacAlpine (PLANET X, PROJECT DRIVER) mit ganz Griechenland aufzunehmen und gründet mit Billy Sheehan (TALAS, MR. BIG) und Virgil Donati (PLANET X) eine sängerlose Rockband. Und der Ansatz ist dabei wirklich ein komplett anderer als bei den Frickelelden IOANNIS ANASTASSAKIS und THEODORE ZIRAS, denn zum einen überschreitet hier das Tempo nie die 120 bpm Marke, und zum anderen wird auf „Clinophobia“ eher gerifft als soliert. Daher sind die Lieder auch etwas kürzer und weniger angeberisch.

Und was soll ich noch sagen, die Platte langweilt übelst. Ich verstehe absolut nicht, warum man sich nicht noch fix nen Sänger ins Boot geholt hat um der Sache etwas an Würze zu geben, denn ohne letzteren entfalten die Riffs nur einen Bruchteil ihres Potentials und rauschen durch die Ohren wie ein Keuchhustenanfall in Endlosschleife. Und das ist schade, denn kompositorisch war wirklich ein Kenner am Werk, der sich vielleicht einen seltsamen, minimalistischen Midtemporahmen aufgebaut hat, inmitten diesem aber jeden Song auf mindestens einem coolen Brett aufbaut. Undgewöhnlich ist auch die Produktion: statt Transparenz und Sterilität hat die Abmischung wahnsinnig viel Bass im Arsch und rumpelt richtig erdgebunden vor sich hin. Ganz glücklich ist das aber auch nicht, denn so fällt durch sehr sparsame Höhen nur noch mehr auf, dass einfach ein Element im Song fehlt. Und es nervt nach ner gewissen Zeit im Ohr, weswegen selbst Metalspelunken auf Hintergrund-Musik-Suche hier vorsichtig sein sollten.

Ich bezweifle nicht, dass Tony MacAlpine ein guter Gitarrist oder Songwriter wäre, aber „Clinophobia“ ist schlichtweg kein gutes Album. Oder zumindest weit unter den Möglichkeiten. Was im Arrangement fehlt, wird durch die Produktion nur noch verschlimmert und mit bescheidenen Soli auch nicht mehr rausgerissen. Da hab ich mir von einem Musiker mit einer so beeindruckenden Hintergrundgeschichte deutlich mehr erwartet.