Aus seinem Faible für die Country-Musik der dreckigeren, düstereren und raueren Machart hat Dez Fafara nie einen Hehl gemacht. Das JOHNNY-CASH-Shirt ist für den DEVILDRIVER-Fronter seit vielen Jahren stetiger Bühnenbegleiter und auch im Tourbus geht für den Chef der „Californian Groove Machine“ laut eigener Aussage eindeutig Slide-Gitarre über Staccato-Picking. Auch wenn die seit geraumer Zeit fast gänzlich neuformierten DEVILDRIVER-Instrumentalisten in den aktuellen Making-Of-Videos Gegenteiliges behaupten, kann man das Metal-Country-Cover-Projekt „Outlaws ’Til The End – Vol. 1“, das dieser Tage als DEVILDRIVER-Album getarnt erschienen ist, daher wohl mit relativer Sicherheit als Fafaras Herzensprojekt bezeichnen.
Nichts genuin Neues
„Outlaws ’Til The End – Vol. 1“ enthält zwölf Songs, die zumindest Fafara dem Genre des sogenannten „Outlaw-Country“ zuspricht. Neben CASH verdienen sich diese Zuordnung Haudegen wie HANK3, HANK JR., STEVE EARLE, RICHARD THOMPSON, aber auch ein stilistisch durchaus breiter gefächertes Kollektiv wie THE EAGLES. Die Tatsache, dass der gut vernetzte Dez sich zur angemessenen Ehrerbietung der Gesetzlosen einige große Feature-Gäste wie Randy Blythe (LAMB OF GOD), JOHN CARTER CASH (der Sohn der Söhne), WEDNESDAY 13, Burton C. Bell (FEAR FACTORY) und andere an Bord geholt hat, unterstreicht den Projekt-Charakter des offiziell achten DEVILDRIVER-Albums einmal mehr.
Musikalisch hat man das DEVILDRIVER-Korsett dabei keinen Zentimeter gelockert. Der unverwechselbare Sound aus dominierender Double-Bass und durchaus abwechslungsreicher (Melo)-Death-Schule von Mike Spreitzers Griffbrett hebt sich zwar durch die Gesangsgäste von allen bisherigen DEVILDRIVER-Alben ab – etwas genuin Neues, wie von Fafara mehrfach angekündigt, ist dabei aber beim besten Willen nicht entstanden.
Eine unter die Modern-Metal-Wand gemixte Slide-Gitarre hier oder ein einigermaßen cringy inmitten des Sturmes intoniertes „Yippie-Ya-Yay“ dort definieren einfach noch kein Genre neu. „Outlaws ’Til The End“ ähnelt in vielen Momenten der durchaus abgründigen Punk-Goes-Pop-Reihe von Fearless Records. Nur halt noch weniger kurios. Southern-Elemente sind schließlich spätestens seit „Pray For Villains“ keine Neuheit mehr im DEVILDRIVER-Sound.
Der Outlaw-Country droht im DEVILDRIVER-Korsett zu ersticken
Am egalsten sind dabei die von Dez Fafara allein bestrittenen Songs, am meisten überzeugt wie so häufig Randy Blythe (vor allem auf dem zum Blackened-Death-Metal-Klopper mutierten „Whiskey River“, der ein einziges Mal wirklich Mut als Cover beweist). Auch „Copperhead Road“ und „Dad’s Gonna Kill Me“ mit Brock Lindow (36 CRAZYFISTS) und Burton C. Bell (FEAR FACTORY) stechen positiv hervor. Dem gegenüber stehen das völlig zerhackte „The Man Comes Around“ oder die seltsame Industrial-meets-Slide-Gitarren-Version von „Outlaw Man“ und ein insgesamt sehr inkohärent und ohne künstlerischen Schlachtplan zusammengeschustert wirkendes Album.
Man hätte sich einen Dez gewünscht, der es vielleicht auch mal clean versucht (dass er das kann, hat er vor einigen Jahren schon einmal in einem durchaus countryesken Nebenprojekt mit Mark Morton von LAMB OF GOD unter Beweis gestellt). Man hätte sich eine Produktion gewünscht, die den Songs wenigstens einmal etwas Raum lässt und keine überproduzierte, unambitioniert und ohne Dynamik durchgetretene Double-Bass-Maschine. Wenn der Rezensent das Prinzip „Outlaw-Country“ nach Dez Fafara richtig verstanden hat, so ist die Freiheit dabei zentral. Eingeschnürt im DEVILDRIVER-Korsett will sich diese Freiheit einfach nicht so recht auf den Hörer ohne Country-Sozialisation übertragen.
Debil Driver wären eine coole Band, wenn der für mich unerträgliche Gesang des einstigen Coal Chamber Kapers nicht stets aufs Neue jeden guten Ansatz ruinieren würde. Die Countrysuppe dazu macht es mitnichten besser. Furchtbarer Scheiß. Und da heutzutage sich ja niemand mehr traut Johnny Cash nicht gut zu finden macht es das betreffende Cover für mich fast noch schlimmer. Scheiße yehaaaaaaaaaaw….
Objektivität hat nichts mit Fotografieren zu tun!
Ich geb dir ja recht beim Gesang, aber a) sind 2 Punkte ein Witz, b) wenn es eigentlich ne gute Band wäre, die aber nur scheiße fabriziert , was macht denn dann eine gute Band aus?
C) dass johnny Cash der Udo Jürgens des amerikanischen Westens ist durfte man wohl auch
schon vor 40 Jahren nicht sagen.
8 Punkte zur Korrektur.
Sehr gerne immer noch zwei Punkte für die exzellente Gitarrenarbeit 😉 Der Gesang macht es für MICH unhörbar. Ergo: Zwei Punkte.
Dann bist du halt einfach nicht die Zielgruppe. Die Punktevergabe ist nicht dafür gedacht einzelne Stilrichtungen oder Genres zu bewerten sondern eher die Leistungen innerhalb der Genres.
Devildriver machen ihre Sache verdammt gut, das hast du ja im Prinzip selbst erkannt.
2 Punkte für die Gitarre, 2 für den Bass,2 fürs Schlagzeug und 2 Punkte dafür dass man es ja nicht hören muss wenn man nicht will. Ergo: 8.
Mal Hand aufs Herz: warst du hier vorher unter den Namen April und Mai unterwegs?
Lol! Was für ein Blödsinn! Seit wann stellst du denn bitte hier die Regeln auf? Ein Punktesystem ist mitnichten eine objektive, numerische Skala. Vielmehr zeigt sie ausschließlich das subjektive Bewertungsergebnis an und Rezensionen haben nicht Zeugnis darüber abzulegen, ob der Hörende das besprochene Genre präferiert, oder aber nicht. Davon mal abgesehen mag ich Bands dieser Stilistik. Deine Frage betreffend: Bisschen armselig.
Wolltest du nicht das Aggressionslevel reduzieren?
Ich habe nie behauptet die Regeln aufzustellen. Du anscheinend schon, denn du belehrst mich und sagst so ist es.dabei widersprichst du dir selbst aber das macht wohl nix.
Fragen anderer als armselig abzutun ohne darauf einzugehen, das ist in meinen Augen armselig.
Des weiteren argumentierst du dass die Bewertung keinerlei objektive Aspekte hat?!
Dann lassen wir demnächst eine leicht bekleidete Dame Nummern aus Töpfen ziehen und das ist dann die Bewertung.
Ich widerspreche weder mir selbst, noch habe ich intendiert agressiv formuliert. Du hingegen hast mit deiner Frage auf etwas abgezielt, dass einfach völlig aus dem Kontext gerissen für dich irgendeinen obskuren Sinn macht. Und nein, ich war und bin weder Mai und April.
Natürlich bewerte ich musikalisches Vermögen
objektiv. Die Qualität eines Songs, oder aber das Songwriting betreffend ist dies schlicht unmöglich! Also wer widerspricht sich hier? Du akzeptierst nicht, dass ich andere Maßstäbe an Review setze.
Liebe Leute, es wäre sehr schön, wenn ihr die Kommentarfunktion wie ursprünglich angedacht für euren Senf zum Album, zur Band oder auch zum ahnungslosen Rezensenten nutzen würdet. Persönliche Diskussionen, Unterstellungen, Liebeserklärungen etc. pp. könnt ihr euch doch einfach privat per Mail zukommen lassen 🙂
Oder wir bekommen hier mal ein Forum! 😉
Gab’s ja schon mal, aber da war nicht halb soviel los, wie in den Kommentaren, warum auch immer. Trotzdem, vielleicht ein neuer Versuch? 😉
Und bitte eine Bearbeitungsfunktion hinsichtlich Korrektur des eigenen Kommentares dazu 😉
Kann man schon hören, wenn man mal etwas Abstand vom Üblichen braucht. Ich finde Country aber auch nicht so furchtbar und nein, Johnny Cash ist nicht der einzige Countrysänger auf der Welt.
Guter Country: https://www.youtube.com/watch?v=c9p534Q5hhw
Für das Lied hier 7,5
Zu clutchnixon möchte ich nur noch eins sagen: wenn Selbstgerechtheit und Arroganz ein Kind hätten würde es wohl deinen Namen tragen.
Ich akzeptiere deine andere Herangehensweise der Bewertung, halte 2 Punkte hier aber für lachhaft.
Und dass du weißt worauf meine Fragen abzielen bevor ich das weiß finde ich auch großartig. So und jetzt pöbel jemand anderen an..
Mimimimi
Verzeihung. Jetzt habe ich mich tatsächlich gepöbelt. Bemerkst den Unterschied, oder? Wenn du das, zugebenermaßen überspitzte, Adjektiv armselig schon als Pöbelei empfindest hast du mein aufrichtiges Mitgefühl
*dazu hinreißen lassen zu *
Da hat wohl wieder einer den Trollkäfig offen gelassen…
Darauf hab ich gewartet. Das Forenäquivalent zu *du Nazi*. Entschuldige, aber du bist weit davon entfernt eine Diskussion führen zu können, die im Übrigen du begonnen hast. Ich gönne dir ganz untrollmäßig das letzte Wort und bitte dich meine Kommentare doch in Zukunft einfach zu überlesen.
Ebenso. Halt einfach deinen Mund wenn andere Leute anderer Meinung sind. Das letzte Wort -Spiel kannst auch ganz gut, und jetzt sei still, ich darf ja das letzte Wort haben. 😉
😂
„oh neues album, gleich mal anhören“! ohne den text zulesen hab ich das video mal angeklickt ….(ich blödi)! dann lese ich mal um wat es da geht und dacht nur „hui, ein ganzes album, mutig mutig“. angehört und naja
wenn man so manche band oder künstler toll findet sollte man dies nicht unbedingt covern und dann doch lieber ein shirt oder tattoo tragen. 😉
Komisch. Deine zwei Punkte sind okay hehe
meine meinug juckt niemanden 😉 und wenn ich es nochmal schaffen würde das komplette album anzuhören dann würde ich noch weniger geben :D!
meine zwei pünktchen sind vollkommen in ordnung! vor ein paar jahren wurden mal zwei punkte für das meisterwerk „ulver – nattens madrigal“ vergeben, diese scheibe höre ich immer noch sehr gerne. die devil driver wird bei mir nie mehr laufen
Und Ulver wurden schließlich schon immer ausschließlich objetiv bewertet 😆 großartige Platte im Übrigen
Okay! Dann anders! Einen Song covern ist nicht einfach und manchmal echt uncool. Ein ganzes Album ist noch mal was anderes. Zuvor haben das ja noch Mystic Prophecy neulich gemacht und das war schon …! Aber das hier? Ne du das brauch ich wirklich nicht.
Word
Oje, ich hab mir jetzt nur mal das verlinkte cover von ghost riders angehört. Wenn jemand favon spricht, dass ein song geschlachtet wird, hier ist das perfekte beispiel. Im grunde finde ich devildriver ja ganz gut, vielleicht etwas redundant auf den letzten alben, aber wenn so experimentierfreude im hause fafara klingt, uiuiui. Bei ghost riders weiß man jedenfalls nicht, ob das jetzt nach gothic, nach alestorm oder doch irgendwie nach devildriver klingen soll.