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DEVIL YOU KNOW - They Bleed Red

Review

DEVIL YOU KNOW profitieren (noch) von ihrem Variantenreichtum. Diverse Einflüsse der etablierten Musiker sorgen zweifelsohne dafür, dass „They Bleed Red“ einige Überraschungen bereithält und in vielen Bereichen aus den Vollen schöpfen kann. Selbst wenn es sich um eine sogenannte Supergroup handelt, das Zweitwerk beweist, dass es DEVIL YOU KNOW ernst meinen. Fingerfertigkeit, Erfahrung und Können sind eine Sache – einen eigenen Sound zu finden, das ist für jede Band die Kür. Umso erfreulicher, dass DEVIL YOU KNOW den auf „The Beauty Of Destruction“ vage ausgelegten Weg bereits vereinzelt mit ihren ganz bandeigenen Soundsteinen pflastern können – Luft nach oben ist weiterhin.

Gitarrenkünste sind ein wichtiges Thema, wenn man über DEVIL YOU KNOWs neue Platte „They Bleed Red“ richten mag. Die Herren flitzen über die Griffbretter, dass es nur so qualmt. „Break The Ties“ macht sich den Titel zum Programm und zaubert ein harmonisches Viking-Metal-Riff aus dem Hut. Interessant – im eigentlichen Wortsinn – und erneuter Beweise dafür, dass Howard Jones offensichtlich alles besingen kann. Stellt den Mann in einen bayrischen Kirchenchor und selbst dort wird er mit seiner ganz besonderen Stimmfarbe für Aufsehen sorgen. Wobei das Gerücht die Runde macht, dass es im Falle von DEVIL YOU KNOW live deutlich weniger überzeugend zugeht. Davon, oder noch besser vom Gegenteil, können sich Zweifler auf der bald startenden Tour mit FIVE FINGER DEATH PUNCH überzeugen. Genau dieser Truppe hinken die bekannten Teufel allerdings in Sachen Arrangement noch mächtig hinterher. Teilweise stoßen sich die Stärken schon fast brutal ab und es entstehen unterm Strich wenig ‚richtige‘ Songs auf „They Bleed Red“. Gute Anlagen verkümmern häufig und stetiges Posieren stampft Ideen wie „The Way We Die“ oder „Searching For The Sun“ noch vor der ersten Kurve ein.

Die Besetzung von John Sankey hinterm Kessel macht sich bei „How The End Shall Be“ erneut mehr als positiv bemerkbar, denn hier schnellt ein messerscharfes Drumbrett allererster Güte mit Volldampf über des Hörers Kopf, so kennt man es eigentlich nur aus guten alten FEAR FACTORY-Zeiten. Das Ende vertont man aber eben immer noch am besten kalt und mechanisch. Umso störender ist die Kopie des „Blind“-KORN-Riffs in „Your Last Breath“ und die unverhohlene „Creeping Death“-METALLICA-Huldigung in „The Way We Die“, das haben DEVIL YOU KNOW nicht nötig. Die Herren haben sich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt, der richtige Knaller fehlt und die aufgerundete Sieben als Wertung steht äußerst wacklig. DEVIL YOU KNOW sollten dringend mal einen radikalen Kassensturz machen und sich auf einen nachvollziehbaren Stil einigen, denn mit diesem zwar fein dargebotenen aber wild durcheinandergewürfelten Mix tun sich die Herren auf Dauer sicherlich keinen Gefallen.

28.10.2015

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