Devil To Pay - Thirty Pieces Of Silver

Review

Erst großartig ansexen und dann eiskalt stehen lassen. So wie man das vom anderen Geschlecht her gewohnt ist, verhält es sich auch mit Devil To Pays Debütalbum. Nach einem saucoolen Intro, das mit fettem Groove und viel Coolness richtig Lust auf die Scheibe macht, folgt bald die Ernüchterung und nach einer Dreiviertelstunde die Erkenntnis, dass selbst Newcomer Bands dem betagten Stoner keine neuen Facetten mehr abgewinnen können. Aber von vorne: Devil To Pay hatten das Glück, bereits ein Jahr nach ihrer Gründung 2002 einen Band Battle zu gewinnen und sich neben dem stattlichen Preisgeld auch noch einen Plattendeal einstecken zu können. Mit großen Ambitionen gesegnet machte man sich fortan daran, den Stoner Rock zu revolutionieren. Irgendwie scheint man dabei aber übersehen zu haben, dass man sich mit den proklamierten „couple scoops of stoner with some doom and a groove on top“ genau derselben Stilmittel bedient wie bereits unzählige Kapellen zuvor. Natürlich fährt man mit diesem Ding recht gut, aber zu Begeisterungsstürmen reißt das nun wirklich niemanden mehr hin. Dazu verweilt das Material einfach zu selbstgefällig in moderaten Geschwindigkeitsgefilden, anstatt wie beim Intro, welches tragischerweise der coolste Song auf dem Album bleibt, einmal über den Genreschatten zu springen und außer fetten Gitarren und den spielart-typischen Harmonien noch einen Spritzer Abwechslung zu bieten. Denn so ist die Mucke zwar recht solide und konsequent durchgezogen, zieht im Vergleich zu den Platzhirschen aber auf jeden Fall den Kürzeren. Man hat einfach bei vielen Riffs den fatalen Eindruck, sie schon mal irgendwo anders gehört zu haben. Meiner Ansicht nach wäre da viel mehr Platz gewesen, um der Mucke vollends auf die Sprünge zu helfen, denn bei allem „with some doom“ sollte doch klar sein, dass schleppendes Riffing und antiquiert wirkende Grooves nicht der Weisheit letzter Schluss sein müssen. Man denke da beispielsweise nur an die Spiritual Beggars oder von mir aus auch an Monster Magnet. Für ein Debütalbum aber trotzdem recht ordentlich.

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Devil to Pay - Thirty Pieces of Silverbei amazon52,18 €
11.06.2004

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