Devil Sold His Soul - Blessed & Cursed

Review

Galerie mit 7 Bildern: Devil Sold His Soul - Summer Breeze 2011

Mit „Blessed & Cursed“ veröffentlichen die Briten DEVIL SOLD HIS SOUL dieser Tage ihr neues Album. Programmatisch betitelt, möchte man meinen, zeigt das Album im Gegensatz zu den vorigen Veröffentlichungen, die allesamt von einer sehr düsteren Grundstimmung geprägt waren, doch Höhen und Tiefen, verzweifelte und hoffnungsvolle Momente.

„Es gibt eine Menge Verzweifelung und Schmerz auf der neuen Platte ’Blessed & Cursed’. Dennoch versuchen wir zu zeigen, dass es immer einen Hoffnungsschimmer und Grund für Optimismus gibt“, so Paul Kitney selbst zum neuen Release. Wer die Vorgänger „Darkness Prevails“ und „A Fragile Hope“ kennt, wird DEVIL SOLD HIS SOUL noch als sehr verzweifelte, dabei nichtsdestotrotz unheimlich kraftvolle Band im Ohr haben. Wenngleich der pure Pessimismus der Vorgängeralben gewichen ist, hat die Gruppe kein bisschen ihrer Kraft verloren. „Blessed & Cursed“ ist ein verdammt starkes Album, das mindestens so mitreißend ist wie seine Vorgänger.
Sänger Ed brüllt sich weiterhin die Seele aus dem Leib – mal herzzerreißend, mal niederschmetternd – und stellt damit 90% seiner Kollegen locker ins Abseits. Wahrscheinlich ist es nicht nur der Shouter, sondern die ganze Band, die aus einer Vielzahl von Veröffentlichungen souverän herausragt. Es ist schwierig zu sagen, was den ungewöhnlichen Zauber von DEVIL SOLD HIS SOUL eigentlich ausmacht. Es ist nicht so, dass die Band bisher nie dagewesenes spielt. Stattdessen bedient sie sich bewährter Mittel, die sie aber mit solch einer Leichtigkeit und Treffsicherheit zusammenfügt, dass es schlichtweg ein Genuss ist.
Sicherlich tragen die Samples von Paul Kitney einen großen Teil zur Atmosphäre von „Blessed & Cursed“ bei, da sie, genau an den richtigen Stellen eingesetzt, eine beinah zauberhafte Stimmung schaffen. Verschmelzen diese dann auch noch mit den sphärischen Gitarrenklängen und werden von verträumten Clean Vocals untermalt, wähnt man sich schon in einer anderen Welt, nur um dann von jäh einsetzenden, abgrundtief hoffnungslosen Shouts und brachialen Gitarren gnadenlos zurück in die Realität geholt zu werden. Es sind solche Momente der Gegensätze – das Auf und Ab – die mich nicht loslassen. Allerdings schaffen DEVIL SOLD HIS SOUL es nicht nur, den Hörer abrupt von einer Stimmung in die nächste zu werfen, sondern verweben auch noch mühelos scheinbar Widersprüchliches: zum Beispiel die Momente, in denen Eds Screams nicht von harten Riffs, sondern von fragilen Pickings begleitet werden, geben dem Album eine ganz besondere Qualität und Tiefe.

Es ist fast ein kleines Kunststück, das die Band hier vollbringt; das Album vereint nicht nur eine Vielzahl an Stimmungen und Elementen in sich, ohne wie ein Mischmasch zu wirken, es wirkt wie aus einem Guss, 100% homogen – und ist dabei zu keiner Sekunde uninspiriert gleichklingend. Wie DEVIL SOLD HIS SOUL das anstellen, hört man sich am besten selbst an. Mit „Blessed & Cursed“ hat die Band nicht nur ein Ausnahmealbum veröffentlicht, sie hat es geschafft, den unheimlich starken Vorgänger „A Fragile Hope“ noch einmal in den Schatten zu stellen, indem sie ihren bekannten Stärken treu bleibt und diese sinnvoll erweitert.

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28.06.2010

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