„Believe in yourself my son. Beyond the clouds you`ll see the sun.“ Zwei Sätze, die das neue Album von DEVIL MAY CARE wohl mitunter am Besten beschreibt. Die Würzburger sind seit 2012 bekannt für ihren satten Post Hardcore, und auch wenn sicherlich die Gefahr bestand aufgrund des vorherrschenden Themas der Platte, zu tief in Emotionalität zu versickern, zeigt sich die Band bei ihrem zweiten Release nach „Rose Of Jericho“ reifer und kraftvoller als erwartet.
DEVIL MAY CARE: Anders, als erwartet
Die Songs zeichnen die Trauerphasen, die es zu durchleben gilt, wenn man für immer Abschied von einem Familienmitglied nehmen muss, mit spitzen Bleistift nach, ohne dabei seine Spielfreude und Leidenschaft zu verlieren. Frontmann Tim Heberlein nimmt mit „Echoes“ Abschied von seinem verstorbenen Vater und nimmt einen mit durch alle Höhen und Tiefen, die damit einhergehen.
„Echoes“ startet mit einer extrem düsteren Grundstimmung. Der Track „Dead Ember“ ist gelebter Schmerz, packende Verzweiflung, die durch die bittere Screams und treibende Gitarrenriffs vorwärts transportiert werden, in cleanen Refrains ausufern, die sich stimmlich leidend winden.
Emo, Energie, „Echoes“
Mit dem Titeltrack reduzieren DEVIL MAY CARE deutlich das Tempo. „Echoes“ selber ist eine emotionale Hommage, eine Ballade, die nur mit Gitarrenbegleitung auskommt, welche im ersten Moment leicht verloren wirkt, sich beim zweiten und dritten Hinhören aber perfekt in alles einfügt.
Denn, diese Platte ist ein unterm Strich ein absolutes, musikalisches Wechselbad. Stellt das eigene Dasein und den Sinn des Ganzen infrage („Odyssey“) oder bietet perfekte Grundlagen für solides Ausrasten („Hollow Promises“).
Schritte nach vorne
Dabei überraschen DEVIL MAY CARE durch raffinierte Kompositionen und eine Songauswahl, die gleichzeitig immer im gesetzten Thema von „Echoes“ bleibt, aber sich nicht in Trauer und Schwermut verliert, sondern sich seine Positivität erhält. Niemals den Horizont aus den Augen verlieren, trotz all der Scheiße, die das Leben mit sich bringt.
DEVIL MAY CARE stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern machen mit diesem Release große Schritte nach vorne. „Echoes“ zeigt Gefühl, „Echoes“ geht tief, bleibt aber gleichzeitig wild, laut und alles andere als langweilig.
Kommentare
Sag Deine Meinung!