Devil I Know - Devil I Know

Review

Da schau her! DEVIL I KNOW scheinen es explizit auf Internationalität abgesehen zu haben und wollen sich offenbar erst gar nicht mit den durchaus vorhandenen Möglichkeiten in der Heimat zufriedengeben. Zwar weiß man, dass es für hart rockende Kapellen nur in ganz wenigen Territorien bessere Voraussetzung gibt als in Finnland, dennoch orientiert sich kaum eine andere Suomi-Band dermaßen zielstrebig an US-amerikanischen Vorbildern und dem dazugehörigen Markt wie dieses Quartett.

Von der für finnische Bands typischen Melancholie ist wohl auch deshalb nichts zu vernehmen, sehr wohl aber sollten die Hymnen mit denen uns DEVIL I KNOW die Ehre erweise auch in einheimischen Stadien für imposante Chöre sorgen, denn der Mix, der vor allem in den heftigeren Momenten auch Fans der Modern Hardrock-Fraktion von ALTER BRIDGE bis AVENGED SEVENFOLD erfreuen sollte, kulminiert zumeist in schmissigen Mitsing-Passagen und Refrains.

Für die heftigeren Momente sorgt eindeutig Gitarrist Roni Seppänen (der aktuell auch bei TRACEDAWN die Klampfe bedient), dessen Riffs den Einfluss von Zakk Wylde durchaus vernehmen lassen, an die Brachialtität von BLACK LABEL SOCIETY kommen die Finnen aber dennoch zu keiner Sekunde heran und wollen das offenbar auch gar nicht. Viel eher nämlich sind es Melodien, auf denen man die Tracks aufbaut, weshalb dabei auch so manch‘ balladeske Sequenz zu vernehmen ist, die das Material durchaus auch Mainstream-Radio tauglich macht.

Das geht auch in Ordnung, denn die Chose klingt dennoch durchaus rockig, lediglich mit „Other Side“ versucht man zu sehr, die Tränendrüsenabteilung zu bedienen. Als echter Chartbreaker könnte sich hingegen das schwer nach BON JOVI auf „modern Rock“ getrimmte „One Last Dance“ entpuppen, bei dem die Mixtur aus zwingenden Hooks, gefühlvollem Gesang und Rock-Appeal definitiv stimmt.

Mal sehen, was für DEVIL I KNOW zu holen ist, die Voraussetzungen für einen internationalen Durchbruch sind zwar sicher nicht schlecht, auch wenn noch längst nicht alles perfekt ist. Vor allem die für einen solchen Anspruch einfach zwingend notwenigen Hit-Kandidaten sind noch nicht in ausreichender Anzahl zu finden.

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18.11.2012

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