Devil - Gather The Sinners

Review

Knappe zwei Jahre ist es her, seit die Norweger DEVIL mit “Time To Repent” einige Wellen in der Okkult-Rock-Szene schlagen konnten. Zwar sehen viele die Band in diesem Genre beheimatet, aber verglichen mit ähnlich gelagerten Bands wie GHOST oder THE DEVIL’S BLOOD, die die Siebziger gleich komplett in ihren Sound integriert haben, konzentrierten sich DEVIL immer auf die Frühphase von BLACK SABBATH. Daran hat sich auch beim neuen Album “Gather The Sinners” recht wenig geändert.

Die Riffs sind immer noch tonnenschwer und auch der Sound ist so roh, wie eben möglich gehalten. Er erinnert dabei aber mehr an Garagenrock-Bands der späten Sechziger, als an das Debüt der Birminghamer Metal-Pioniere. Dafür haben sich die Norweger ein wenig in Richtung neuer Einflüsse geöffnet, wobei sich ‘neu’ in diesem Fall auf Bands wie beispielsweise BLUE ÖYSTER CULT bezieht. Das kommt Songs wie dem Opener “Southern Sun” oder dem packenden “Ladies Of The Night” sehr zugute, da sich hier für die Band – innerhalb ihres Kosmos – völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Einige (ganz) dezente psychedelische Nuancen (“Demons On Wheels”), sowie die eine oder andere fröhlichere Melodie werten den Sound des Quintetts enorm auf, was manchen Hörer positiv überraschen dürfte. Geblieben sind die typischen, dem Dunstkreis von BLACK SABBATH entstammenden, doomigen Riffs, die nach wie vor sofort zünden und den Hörer – sofern der dieser Art von Musik zugetan ist – nach wenigen Takten zu fesseln wissen. Als weiterer Pluspunkt erweist sich auch die Stimme von Sänger Joakim Trangsrud. Gesanglich hat der gute Mann verglichen zum Debüt und vor allem der Demo-Compilation “Magister Mundi Xum/Noble Savage” gesteigert, ohne dabei seine teilweise eigenwilligen Interpretationen der Songs aufzugeben und so wagt man sich heuer auch an einen atmosphärischen Akustiktrack (“Lead Me Astray”), der zwar auch die kleine Schwäche von Trangsrud zeigt. Mitunter trifft er die Töne nicht richtig, was aber eher charmant wirkt und auch durchaus als Stilmittel gemeint sein kann. Ändert so oder so aber nichts an der Tatsache, dass die Band mit “Legacy”, “Coffin Regatta”, “Beyond The Gate” oder “Darkest Day” einige vorzügliche Stücke auf das Album gepackt hat.

“Gather The Sinners” ist ein würdiger Nachfolger für das Debüt und dürfte seinen Platz in der Szene finden. Was dem Album fehlt, sind die ein zwei Hits, die es zu einer uneingeschränkten Kaufempfehlung machen. Wenn die Jungs die das nächste Mal am Start haben, könnten sie den Schritt in die gleiche Liga wie ihre Kollegen machen. Genrefreunde haben die Platte natürlich trotzdem auf den Zettel.

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23.03.2013

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