Deviant - Larvaeon

Review

Achtung, Verwechslungsgefahr: Im Gegensatz zu den kürzlich besprochenen THE DEVIANT kommen DEVIANT aus dem schwedischen Uppsala und haben sich mit Leib und Seele dem Death Metal verschrieben. Gegründet hat diese junge Truppe anno 2002, ein Jahr später folgte das selbstbetitelte Demo, 2004 unterschrieb man beim kleinen italienischen Label The Spew Records. Eigentlich kein gutes Zeichen, möchte man meinen, wenn Bands aus dem reichhaltigen, skandinavischen Talentpool im Land der Schwerter, Drachen und frustrierten Ex-Ministerpräsidenten anheuern. Doch weit gefehlt, das DEVIANTsche Debütwerk „Larvaeon“ kann sich hören lassen!
Purer, rauer und herrlich roher Death Metal wird hier geboten, und das von jungen Schweden, die sämtlichen Nörglern, die junge Generation hätte nur noch Metalcore im Kopf gehörig das Maul stopfen. Erfrischend vermischen DEVIANT die verschiedenen Trademarks. Ihre schwedische Herkunft ist allein schon an den tieeef gestimmten Gitarren hörbar, hinzu kommt technisches, aber immer nachvollziehbares Ami-Geballer, aufgelockert durch mächtige Mosh-Parts, die oft an neuere KATAKLYSM erinnern. Technisch präsentieren sich DEVIANT auf internationalem Niveau. Allein die Blasts wirken stellenweise etwas holprig, ansonsten zimmert Drummer Alx nahezu jedes Soundloch gnadenlos zu. Flankiert wird das ganze von den herrlich bratenden Gitarren, die viel Melodie aber auch viel Aggression in die Songs bringen.
Allein der Gesang ist meiner Meinung nach zu eindimensional und zu tief. Ich stehe ja auf tiefe und gutturale Growls, nur wenn sich diese kaum von den Gitarren abheben, wird die Sache zum Problem. Das ganze verkommt schnell zum Guttural-Brei, dem jegliche Dynamik fehlt.
Dennoch, DEVIANT zeigen auf ihrem Debüt „Larvaeon“ eine beachtlich reife Frühform in Sachen Songwriting: Abwechslungsreich, aggressiv und mitreißend. Gar nicht auszudenken, was man in Zukunft erwarten kann, wenn man den Jungs noch eine Weiterentwicklung und wachsende Routine einräumt.
Fazit: Ein ambitioniertes und reifes Debütwerk, dem Death Metal Fans querfeldein, von CANNIBAL CORPSE über ILLDISPOSED bis hin zu KATAKLYSM mit gutem Gewissen ein Ohr leihen können.

01.05.2006

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