Kein Cover

Devastation (Bel) - Leather Jack Maniac

Review

Den bereits x-fach verwendeten Bandnamen DEVASTATION hat sich auch ein Rudel Thrasher aus Belgien ausgesucht. Die Burschen, die zuvor als BLACK FUEL (ein Bandnamen für den sie sogar „posthum“ noch Sympathiepunkte von mir einheimsen – CHANNEL ZERO, anyone?) unterwegs gewesen sind, haben sich im Laufe der Zeit allerdings nicht nur zu einem Namenswechsel durchgerungen, sondern obendrein auch zu einer Reduktion des Line-Ups auf nur noch vier Bandmitglieder.

Gleichzeitig kam es zum Einlegen einer heftigeren Gangart und in dieser offerieren die Jungs aus Meetjesland nun ihr Debütalbum. So viel also zur Historie dieser seit knapp fünf Jahren in ihrer aktuellen Formation losballernden Truppe, die sich offenbar ihrer Stärken bewusst ist und in ihrer Bio darauf hinweist, dass man erst gar keine Innovationen erwarten braucht, wodurch der Sympathiebonus weiter ansteigt.

Allerdings wäre dieses „Outing“ gar nicht notwendig gewesen, denn allein die Songtitel machen hier alles klar und schon mit dem verheißungsvollen Opener „Drink Till We Die“ stellt das Quartett unter Beweis, dass wir es hier mit Thrasher der alten Schule zu tun haben, die ihre Musik mit jeder Menge an Herzblut und Hingabe, aber auch dem nötigen Augenzwinkern darbieten. Thrash Metal der eher simplen, aber ungemein effizienten Art ist hier demnach Programm und wird auch exakt so, ähem, „bierernst“ dargeboten, wie es seit langer Zeit Usus ist und auch auf ewig sein sollte.

Durch den erwähnten Titel wird man sich sofort an TANKARD erinnert fühlen, ein Vergleich der durchaus seine Berechtigung hat, denn auch „24 Bottles Of Freedom“ spricht diesbezüglich Bände. Musikalisch gesehen sind es aber eher die neueren, melodischeren Werke der Frankfurter Schluckspechte, die sich hier bestens als Referenz anführen lassen, was ja auch keine üble Sache darstellt. Obendrein kann man aber auch momentan amtlich durchstartende Helden vom Schlage EVILE als Vergleich heranziehen, um den herzhaften Thrash von DEVASTATION zu beschreiben. Besonders nahe stehen DEVASTATION aber den noch nicht wirklich bekannten Italiener ALKOHOLIZER, die ihren Thrash mit ähnlicher „Schlagseite“ offerieren.

Das Quartett macht seine Sache in Summe sehr ordentlich, brettert die gesamte Spielzeit über amtlich los und versteht es die Tracks so zu gestalten, dass nicht nur der Nacken sofort in Bewegung gerät, sondern auch die Kehle etwas zu tun bekommen mag. In diesem Sinne: Prost!

20.06.2011

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