Devariem - Peace Was Never An Option

Oh Freude – im Untergrund wird wieder gethrashed. Wie erfrischend sich eine Newcomer EP ohne einen „core“ am Ende anhören kann, zeigen die Lübecker DEVARIEM. Auf ihrem ersten Tonträger „Peace Was Never An Option“ riffen sie sich durch Fünf energiegeladene Stücke, die Eindruck hinterlassen.

Musikalisch wird hier die Metalwelt nicht aus den Angeln gehoben – wäre bei schnörkellosem Thrash auch etwas schwierig. Innerhalb des Genres zieht das Quintett jedoch alle Register – die flinke rechte Hand der Sechssaiter schreddert das unumgängliche Grundgerüst der Songs, halb melodische Soli werden geschmackvoll eingebunden, Bass und Schlagzeug bringen die nach vorne treibende Dynamik ein. Handwerk und Produktion lassen wenig Raum für Kritik – hier wird kein halbgares Produkt auf die Meute los gelassen.

Es ist wirklich schön zu hören, dass eine junge Band sich dieser ehrlichen Art der Musik voll und ganz verschrieben hat. Hin und wieder wird das Treiben von Film oder Politik-Skits aufgelockert, ansonsten gibt es nur Bühnenkracher – auf Power Baladen wird zum Glück verzichtet. Schade, dass die Refrains nicht durchgehend so gut ins Ohr gehen, wie beim Opener „Pain Train“. Auch die recht tiefe und eher rock n rollige Stimme von Alex ist Geschmacks- und Gewöhnungssache. Stimmliche Vielfalt findet man hier leider nicht. Seinen Job macht er zwar gut, aber es sollte noch am Ausdruck und Abwechslung gearbeitet werden.

Stellenweise erinnern DEVARIEM an die frühen EXODUS oder TESTAMENT. Natürlich ist es noch ein weiter Weg, den die Jungs gehen müssen, um diesen großen Namen gerecht zu werden – den richtigen Pfad haben sie mit dieser EP aber definitiv beschritten.