Bandname, Cover (das triumphal triefende Artwork kommt von Toshihiro Egawa), Songtitel – DEVANGELIC nehmen in Sachen Religionskritik keine Gefangenen. Witzig, dass die Gottesdienstverweigerer ihr Unheil aus Italien verkünden. Da hat die einflussreiche römisch-katholische Kirche beim fleißigen Missionieren mal wieder ein paar eifrige Anti-Jünger geschaffen. Mit mächtigen Todesriffs werden hier Nägel ins Kreuz geballert, der zum Teil etwas blecherne Drumsound spiegelt das Nichts in leeren Kirchen wider, bevor sie von Pinch Harmonics, die wie Funken immer wieder aus den Songs sprühen, in Brand gesteckt werden. Die tiefen Growls preisen den Beelzebub und sein Gefolge. Seit 2012 sind die Italiener im Brutal-Death-Sektor als DEVANGELIC unterwegs. „Resurrection Denied“ stellt ihr Debüt dar.
Atmosphärischer Beginn? Wieso denn Zeit verschwenden. Nach der Andeutung eines Intros donnert die vertonte Apokalypse aus den Boxen. Zwischen den scharfen und schweren Riffs quietscht es in bekannter Manier, während die Doublebass etwas zu weich rattert. Ehemalige Mitglieder vergleichbarer Musik-Metzger von PUTRIDITY, VULVECTOMY und COPROPHILIAC drehen bei DEVANGELIC alle Kreuze um, die sich ihnen in den Weg stellen. Dabei erreicht der brutale Death Metal aber nie die Beletage der bösen Musizierfreunde – auf der sich Combos der Marke DEVOURMENT, DEFEATED SANITY und neuerdings auch TWITCH OF THE DEATH NERVE, die beim gleichen Label zu Hause sind, bewegen. Dafür wurden zu wenig Highlights integriert (und damit sind keine experimentellen Geschwüre gemeint, die Riffs sind schlichtweg zu standardisiert). „Resurrection Denied“ versteht das Subgenre und setzt es mit einem sehr gelungenen Sound gekonnt um, geht aber in der Vielzahl derer unter, die das ebenso können.
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