Das belgische Quartett DEUIL bleibt sich treu: Nach dem gelungenen Debüt „Acceptance / Rebuild“ liefert der Zweitling „Shock / Deny“ der vier Herren erneut eine finstere Mischung, die auf zwei monumentale viertelstündige Tracks verteilt wird.
„Shock / Deny“ zieht den Hörer direkt mit den ersten Klängen in einen düsteren Mahlstrom – die vorbereitete Mischung aus rasendem Black Metal, schleppendem Sludge und post-metallischen Soundwänden wird gekonnt vorgetragen und lässt die dreißig Minuten Spielzeit schnell vorbeifliegen. Die aufgetürmten Gitarren erinnern dabei zeitweise an WOLVES IN THE THRONE ROOM, die leichteren Momente eher an DEAFHEAVENs „Sunbather“, hinzu tritt ein Anlehnung an die mächtigen ISIS und in den atmosphärisch gehaltenen Passagen sogar an die hypnotischen URFAUST. Das Tempo variieren DEUIL dabei recht geschickt: Droht eine Passage zu sehr ausgewalzt zu werden, wird kurzerhand das Tempo gewechselt und der Titel mit Gesangswechsel oder weiteren Ideen fortgeführt – wobei die beiden Songs an einigen Stellen noch ein wenig Straffung vertragen könnten, denn nicht jeder der unterschiedlichen Ansätze greift sofort und nachhaltig. Der erste Titel, „Shock“, ist insgesamt eindeutig die bessere der beiden Nummern: Der Mittelteil dieses Stückes könnte direkt aus der Feder der beiden Weaver-Brüder stammen, der Endteil baut durch geschickte Wiederholung der Gitarrenmotive eine Spannung auf, die erst in den letzten Sekunden des Stücks aufgelöst wird. „Deny“ ist zwar etwas variantenreicher angelegt, aber auch sperriger, wuchtiger und insbesondere das dronige Ende fällt qualitativ leider ab.
Unterm Strich ist DEUIL mit „Shock / Deny“ jedoch erneut ein spannendes und unterhaltsames Album gelungen – wovon man sich auf der Bandcampseite von DEUIL selbst einen Eindruck verschaffen kann.
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