Detritus - Fractured

Review

DETRITUS steht schon seit einiger Zeit für sehr kalorienreichen IDM, Downtempo, Trip-Hop, Ambient und Drum’n’Bass, aber mit seinem fünften Album „Fractured“ hat David Dando-Moore ein wahres Meisterwerk abgeliefert.

Schon von der ersten Minute an hat man das Gefühl, im Kopfkino des Künstlers zu sitzen und den Soundtrack zu seinem imaginären Film zu hören. Die Bilder kommen dann ganz von alleine auf die Leinwand, man muß nur die Augen verschließen und sich ganz der Musik hingeben. Und gerade das fällt so leicht – die ansteckende Atmosphäre von „Fractured“ wickelt den Hörer sofort um den Finger. Lässige Beats und kühle Basslines bei „Desolate“, Drum’n’Bass mit verzerrten Gitarrenriffs in „Collide“, einfühlsame Piano- und Violinenklänge in „Detrimental“… und es geht weiter!

„Inside Blue Ice“ holt den Hörer durch die ausgefeilten Percussion-Arrangements gleich auf einen entfernten Kontinent, und erinnert mich dabei an THE OBSCURE RHYTHM TRIP. „Shifts“: ein schizoider Track aus verschrobenen Synthklängen, schroffen Beats und D’n’B-Rush. „Lethe“ betört wieder durch Piano und Streicher und einem wirklich wundervollen Motiv und ist damit einer der emotionalen Höhepunkte des Albums.
Die gleiche Zerbrechlichkeit, die hier noch auf träumerische Weise zelebriert wird, findet dann seinen krassen Gegenpart im nachfolgenden „Diolch“. Mit „Interrupted“ geht es dann schon fast in Richtung Dub mit einer sehr beschwörend-hypnotischen Bassline, gelöst wird die düstere Stimmung dann durch das sehr positive „Dancing On Moonbeans“. Zusätzlich gibt es von diesen beiden letzten Tracks noch jeweils einen Remix, die sehr gelungen sind.

Mal abgesehen von der kompositorischen Klasse, die DETRITUS hier an den Tag legt, glänzt das Album vor allem durch einen überragenden, authentischen Sound auf der vollen Breite des instrumentalen Spektrums. Sei es Piano, Streicher, Percussions, oder die Bestandteile des Schlagzeugs – hier klingt nichts zu künstlich oder nach Plastik – es klingt so, wie man es von einer kompletten Band hören könnte. Dass Dando-Moore dieses Kunststück gelingt, und er gleichzeitig keinen Millimeter von seinem eigentlichen Metier abweicht, ist wirklich beeindruckend. Beeindruckend wie dieses überaus vielseitige Album – so etwas bekommt man nämlich wirklich nicht alle Tage zu hören.

03.05.2008

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