DETRIMENTUM machen Krach. So einfach ist es dann doch nicht, denn die Briten aus Northampton beschränken sich nicht nur auf starrsinniges Gerödel und Gewumme, sondern agierten schon auf ihrem Erstling “Embracing This Deformity“ recht anspruchsvoll. Weiter geht es nun fast vier Jahre später mit “Inhuman Disgrace“, bei dem von den ehemaligen Musikern lediglich noch die beiden Saitenartisten Jonathan Butlin und Paul Wilkinson aktiv sind. Der Rest hat sich einer munteren Personalrotation unterzogen, auch wenn sich der Output der Truppe nicht wirklich wesentlich geändert hat.
Nach wie vor sind es nicht die 180er oder das Bullseye, auf das die Zentralengländer zielen, viel mehr orientieren sich die Jungs an organischeren Dingen. In ihrem Fall handelt es sich um den menschlichen Schädel, also der des Hörers, den DETRIMENTUM gewaltig bearbeiten, wohlgemerkt mit spielerischem Niveau. Zumeist geht es mit sagenhafter Geschwindigkeit in die Vollen. Die Double-Bass pulsiert vor Einsatzfreudigkeit, während Wilkinson, nun auch mit Kontrolle des Mikros, in ebenjenes düster hineinbellt. Als Background-Unterstützung hat man hier und da auch mal krächzendes Geschrei, das auch auf einer der letzten AKERCOCKE-Platten hätte stehen können, eingewoben.
Vielfalt und Abwechslungsreichtum induzieren allerdings die Gitarren, die dem Ganzen mit haufenweise Breaks und Tempowechseln bereits technische Allüren verleihen. Das macht “Inhuman Disgrace“ letztlich auch zu einem ziemlich schwer verdaulichen Brocken, der die ersten Hördurchläufe sicherlich recht vereinnahmend im Magen liegt. Da wird sich auch im weiteren Verlauf nur noch wenig dran ändern, denn das Album bleibt kompliziert und verwinkelt. Wer allerdings schon nach genau solchen Happen lechzt, der macht mit der neuen DETRIMENTUM vermutlich rein gar nichts falsch.
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