Lange hat es gedauert, bis die britische Heavy-Metal-Band DETHONATOR zu ihrem ersten Full-Length-Album kam. Nach den Demos “The Great British Invention“ im Jahr 2005 und “Legion“ im Jahr 2008, folgt nun, ganze vier Lenze nach dem letzten Lebenszeichen, das erste, selbstbetitelte Album der englischen Klassikos. Zumindest wären sie Letzteres gerne und sehen sich irgendwo zwischen ANTHRAX, PANTERA, METALLICA oder SLAYER entsprungen. Allerdings sind meine Ohren in der Hinsicht einer nicht ganz konformen Meinung, auch wenn gewisse Ansätze durchaus durch den teilweise etwas verschwommenen Sound hörbar sind.
War nämlich meine Anlage von der letzten privaten Musikattacke noch auf eine reichlich stattliche Lautstärke gestellt, so polterte “Dethonator“ tatsächlich etwas dumpf aus den Boxen und ließ hinter dem präsenten Schlagwerk andere Teile stellenweise leider nur erahnen. Was sich allerdings dann in der Gesamtheit bietet, ist im Wesentlichen relativ standardisierter Power-Metal mit gewissen US-Metal-Anleihen, wo zunächst primär Sänger James Burton heraussticht, der zwar mit keinem außergewöhnlichen, aber dafür sehr soliden Organ ausgestattet ist. Unterstützt wird dieser durch ziemlich gewöhnliche Hooklines, die nur selten einmal durch etwas ausufernde Melodien aufgelockert werden.
Stattdessen setzen DETHONATOR auf leicht einprägsame Songs wie “Harbringer“ oder “I am Thunder God“, die sich bereits nach wenigen Hördurchläufen mitnudeln lassen. Gänzlich unpassend sind an dieser Stelle die Hintergrund-Vocals im todesmetallischen Stile. Diese sind zwar nicht unbedingt qualitativ minderwertig, passen aber in etwa so gut ins Gesamtbild wie Leberwurst in den Bananen-Joghurt. Was in diesem Sinne zurückbleibt ist durchaus hörbare Kost von der Insel, die aber durch den Wandel auf dem Pfad der einfachen Sicherheit und dem nur durchschnittlichen Soundgewand nicht wirklich oben mitwirken kann.
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