Destroyer Of Light - Mors Aeterna

Review

Sich bewusst für das Leiden entscheiden? Der gemeine Doom-Hörer kennt das. Ganz genau das tut auch der tragende Charakter der Geschichte, die das dritte DESTROYER OF LIGHT Album erzählt. Ein verstorbener Mann wandelt durch die Unterwelt, durchlebt einige unschöne Szenarien, Höhen und tiefste Tiefen – und fasst den Entschluss bis ans Ende der Zeit in diesem Horror zur verweilen. Der Titel „Mors Aeterna“ (Ewiger Tod) ist also in gewisser Weise ein böser Spoiler, der das Ende der Geschichte vorwegnimmt.

DESTROYER OF LIGHT laden in die Chillout Lounge der Unterwelt

Das schmälert jedoch nicht gleich die Freude, diese vertonten Szenarien mitzudurchleben. Die vier aus Texas vertrauen ihrer Expertise für düstere Themengebiete – man lausche dem selbstbetitelten Debüt „Destroyer Of Light“, dem 2017er Output „Chamber Of Horrors“ oder der 2018er EP „Hopeless“. Doch anders als man vielleicht erwarten würde, reißen einen DESTROYER OF LIGHT nicht brutal in depressive Abgründe.

Vielmehr gleicht „Mors Aeterna“ einer leicht verstörenden, mit Vantablack gestrichenen Chillout Lounge. Ganz gehörig tragen dazu die stets die eingestreuten Interludes bei, die mal mit Geige, Piano oder sogar Synths aufwarten. So wabern die 44 Minuten zwischen ätherisch/sphärisch und heavy/düster mit Stoner-Einschlag.

Nicht nur Steve Colcas leicht ölige Stimme erinnert an eine Mischung aus Ur-CANDLEMASS Sänger Johan Längquist und einen gewissen Herr Osbourne. Auch das eine oder andere Riff schielt zwischenzeitlich in Richtung BLACK SABBATH oder gibt ein wohlig-schweres CANDLEMASS’sches Gefühl mit auf die Reise.

„Mors Aeterna“ traut sich noch nicht genug

Während das Interlude „Into The Abyss“ noch zögernd, leise und ahnend das Ende des Albums einläutet, finalisiert „Eternal Death“ mit einem mächtigen und steten Zug Richtung Endgültigkeit.

„Mors Aeterna“ ist keine klassische Doomkost. Trotzdem bleibt die erhoffte Überraschung, die man mit der Einleitung durch das Klavier & Geige-Tragende Intro „Overture Putrefactio“ erwartet, leider aus. Die ausgewachsenen Tracks zwischen den Interludes stagnieren teils in einfallsloser Eintönigkeit.

DESTROYER OF LIGHT sollten den Schritt wagen, die gelungenen Experimente, die ihr Dasein derzeit noch als Lückenfüller büßen, mit ihrem soliden, schwerriffigen Doom Rock zu paaren. Der heiß rinnende Lava-Grundstein der vantablack tapezierten Chillout Lounge ist gelegt. Fehlt nur noch die Kunst an den Wänden.

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15.05.2019

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