Seit knapp zehn Jahren treiben diese Burschen schon ihr Unwesen im Hessischen und nach einem Demo mit dem unmissverständlichen Titel „We Bring The Noize“ legen die vier Jungs mit „Facing Reality“ nun ihr erstes Langeisen vor. An Erfahrung haben die Burschen bereits jede Menge an Gigs (unter anderem zusammen mit DORO oder GRAVE DIGGER) zu verbuchen und selbst im benachbarten Ausland (konkret: Polen) durften DESTROYED bereits die Bühne unsicher machen.
Das Quartett sieht sich selbst als „trend- und strömungsresistent“, eine Tatsache, die man blind unterschrieben kann, denn auf „Facing Reality“ wird weder mit etwaigen Zielgruppen kokettiert, noch versucht man auf Biegen und Brechen in irgendeine Richtung zu gehen. Was ist denn nun, das uns DESTROYED zu bieten haben? Nicht mehr – aber auch schon gar nicht weniger – als handgemachten, grundsolide dargebotenen Metal, der knietief im Thrash verankert ist, allerdings auch eine deutliche Traditions-Schlagseite abbekommen hat.
Es ist der Truppe durchwegs anzuhören, dass wir es hierbei mit Metal Maniacs zu tun haben, die nichts weiter tun, als selbst jene Art Musik zu machen, wie sie von den vier Jungs offenbar schon lange Jahre bevorzugt vernommen wird. Ich denke mich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn ich behaupte, dass die Burschen (wohl noch bevor sie die Band gegründet haben) mitbekommen haben, dass ganz in ihrer Nähe die Schluckspechte von TANKARD mit amtlichen Geschossen am Werk sind.
Ebenso lassen sich Einflüsse aus dem Ami-Land, genauer gesagt aus der Bay Area, nicht abstreiten, auch wenn das Duo Patrick Scholz und Marco Hoffmann an den Gitarren diesbezüglich offenbar in erster Linie jenen Herrschaften ganz genau zugehört haben dürften, die weniger auf brutale Riffs Wert legen, als auf eine melodische Gesamtausführung. Als Beispiel fallen mir in erster Linie HEATHEN ein, auch wenn man selbstverständlich noch nicht die Klasse der Herren Altus und Piercy erreichen kann.
Hinsichtlich der Hooks und prägnanten Melodien müssen auch noch die früheren ANTHRAX Erwähnung finden, wobei sich DESTROYED in diesem Punkt ganz gut aus der Affäre zu ziehen wissen und mit dem eröffnenden Titelsong, sowie dem knackigen „Anticommercial“ und dem Titeltrack ihres Demos für überaus gelungene Kompositionen gesorgt haben. Gelungene Arbeit!
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