Destroy The Runner - Saints

Review

Das nervige am Metalcore ist mittlerweile, dass es kaum noch neue Bands mit guten und vor allem eigenen Ideen gibt und dass Bands in dieses Genre gedrückt werden, die eigentlich kaum etwas damit zu tun haben. Die Mischung aus Metal und Core wird schon länger vollkommen fehlinterpretiert. Am schlimmsten ist es aber immer dann, wenn eine neue Band sich die Tugenden einer anderen (zumeist bereits bekannten) aneignet und dann meint, etwas ganz super tolles zu machen.

DESTROY THE RUNNER gehören zur Kategorie „ich guck mal schön was die anderen machen und pick mir dann das raus, worauf ich Bock hab“. Nahezu in jedem Riff, in jeder Melodyline und besonders im Gesang (Geschreie und Clean) höre ich hier ständig AS I LAY DYING heraus. Auch wenn DESTROY THE RUNNER noch etwas mehr Melodien einflechten, sind die Songs fast exakt nach demselben Strickmuster hergestellt, wie es AS I LAY DYING verwenden. Wer zum Geier braucht sowas, wenn es doch die Originale gibt?

Es existiert ein klinisch trockener Sound, der lediglich von den relativ lebendigen Sologitarren aufgelockert wird. Der Rest ist zum Gähnen langweilig und allgemein dermaßen abgenutzt, dass man kaum Lust hat, „Saints“ zu Ende zu hören. Wenn man als Rezensent logischerweise dann noch gezwungen ist, sich solch ein Album mehrfach anzutun, damit das Review vernünftig wird, kann die Laune zwischenzeitlich schonmal tief in den Keller sinken.

Ich habe keine Ahnung, was sich DESTROY THE RUNNER beim Einspielen von „Saints“ gedacht haben, aber wenn sie wirklich meinen, mit diesem Album etwas Herausragendes vollbracht zu haben, kann ich ihnen nur Verblendung attestieren. Sorry, aber das hier braucht echt niemand, höchstens Leute, die gerne zig tausend Mal dasselbe hören. Egal wie sauber der Sound ist und wie nett die eine oder andere Melodie rüberkommt, Plagiate gibt es schon genug, also bitte nicht noch eins!

18.08.2007
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