Destrophy - Cry Havoc

Review

Über „knapp überdurchschnittlich“ kommt dieses mittlerweile vierte Album der Alternative Metal-Band aus Des Moines, Iowa nicht hinaus. DESTROPHY haben dafür zu wenige wirklich überzeugende Hits am Start und bleiben nicht nur in dieser Hinsicht hinter der Konkurrenz zurück.

Dem Hörer eine sehr poppig und nur sehr wenig heavy ausgerichtete Musik zu präsentieren, ist an sich kein Verbrechen. Fans von Bands wie FIVE FINGER DEATH PUNCH oder auch DISTURBED dürften mit dem Stil durchaus klar kommen, der natürlich, bei diesem musikalischen Rahmen kein Wunder, völlig ohne Experimente auskommt. Der Band fehlt aber das Gespür für wirklich herausragende Momente, mitreißende Hooklines – und eine eine Menge andere Dinge, die für ein überzeugedes Album nötig wären. Völlig misslungen ist das Ende der gerade Mal eine halbe Stunde langen Scheibe, die Ballade „Hello“ ist vollkommen langweilig und trieft auch textlich vor plakativer Peinlichkeit. Gut anhörbar sind die etwas groovigeren Songs ansonsten alle, „We Are Alive“, „Still Bleeding“ und „Misery“ sind kleine Highlights, die bei anderen Bands allerdings dennoch zu den schwächeren Songs gehören würden. „Cry Havoc“ klingt harmlos, tut keinem weh, wirkt größtenteils aber schlicht wie B-Ware. Zu wenig innovativ sind die Melodien, zu unbeeindruckend die Performance, und die Produktion ist so glattpoliert, dass der Metal-Anteil höchstens noch erahnt werden kann.

Jene Musikkonsumenten, die im Alternative Metal-Bereich jeden Schnipsel sammeln und sich von fehlender Innovation so gar nicht blenden lassen, können in DESTROPHY gerne mal reinhören. Von einem essentiellen Release kann zumindest für nicht-amerikanische Ohren jedoch keine Rede sein.

15.04.2011
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