Destillery - Behind The Mask

Wow, was für ein Brett! Leider gehöre ich nicht zu den weisen Menschen im Lande, die sich im Besitz des Debütalbums „Immortal Sun“ der fünfköpfigen Power-Kapelle Destillery befinden, noch habe ich die Jungs schon mal live erleben dürfen. Ich kann daher nur ganz unvoreingenommen über das aktuelle Killeralbum „Behind The Mask“ plaudern. Und das hat es wahrlich in sich! Aber von Anfang an… Die germanischen Kraftbolzen spielen hier zehn Songs lang ein erstklassiges Set herunter, frisch und unverbraucht kommt die Mucke aus den Speakern geprescht, virtuose Riffs und eine kernige, markant-eigenständige Stimme, die vor Charisma nur so strotz, lassen mein Grinsen beim Hören der Platte immer breiter werden. Das Niveau der Songs ist durchschnittlich recht hoch anzusiedeln, kein Song stellt einen Durchhänger dar. Die meisten Tracks sind im Midtempo-Bereich anzusiedeln, weder brachiale Rasersongs noch kitschige Ballladen verklären das einheitlich-harmonische Gesamtbild des Albums. Als echte Ohrwurmsongs möchte ich die Titel „A Legend or a Lie“ „Pride of the Mourner“ und den Titeltrack „Behind the Mask“ hervorheben, die Nummern sind echt genial aufgebaut und repräsentieren am besten die hervorragenden Qualitäten der jungen Band. Zum Glück hat man auf den leidigen, für manch junge Band wohl obligatorischen, Covertrack verzichtet, und so bekommt man volle zehn Tracks lang die geballte Destillery-Power um die Ohren gehauen. Gute Einstellung, ein Maiden-Cover wäre dieser Schiebe nämlich nicht gut bekommen. Aber was solls, hier wird kein Abklatsch geboten, sondern endlich wieder bodenständiger, grundsolider und selbstbewusster Heavy-Metal, ohne „Schwert und Drachen“-Allüren, sondern einfach straight, heavy und genial. Wer auch jüngeren Bands mal eine Chance gibt, der kommt bei Destillery voll auf seine Kosten, definitiv eine der wohltuensten deutschen True-Metal-Combos der letzten Jahre.