DeStijl - The White Stripes

Review

Die Ähnlichkeit der Kombination Albumtitel/Bandname des vorliegenden Albums „The White Stripes“ der französischen Band DESTIJL zum Album „De Stijl“ der doch etwas bekannteren THE WHITE STRIPES ist wohl nicht zufällig – vermutlich eine Hommage. Das Wort „De Stijl“ an sich bezeichnet übrigens eine niederländische Kunstrichtung.
Musikalisch haben DESTIJL, die schon seit 1995 existieren, zwischendurch aber eine achtjährige Pause einlegten, allerdings weniger mit den Amerikanern gemein: Auf „The White Stripes“ wird eine Art dunkleren Electros geboten, der mit Synthpop-, Indie Rock- und teils Post Punk-Elementen garniert wird, insgesamt aber eher elektronisch ausgerichtet bleibt.

Obgleich die Songs, welche eine recht unterkühlte Atmosphäre versprühen, die neben den elektronischen Beats auch durch die klaren Vocals von Fred Vernay (in „Friend (Extended Version)“ gesellt sich auch noch weiblicher Gesang dazu) verstärkt wird, als solche nicht schlecht sind und es technisch nicht wirklich viel zu meckern gibt, vermag leider auch nach vielen Durchgängen der Funke nicht so recht überzuspringen. Die Melodien und Gesangslinien wirken teils relativ ‚gewöhnlich‘, letztere haben im Refrain von „Out Of Memory (Vocal Mix)“ sogar eine leicht nervige Tendenz. Dem Album fehlt trotz der eigentlich vielversprechenden Idee, Electro- mit Gitarrensound zu verknüpfen, irgendwie das gewisse Etwas – nach Kopie klingen DESTIJL allerdings nicht. Beispielsweise beginnt der Opener „Clues And Motives (Album Edit)“ recht interessant, kann aber die Spannung nicht aufrechterhalten.
Generell ähneln sich die Songs auf „The White Stripes“ stilistisch ziemlich, wenngleich die diversen Einflüsse durchaus herauszuhören sind, und die einzelnen Stücke können teils auch überzeugen (z.B. „Psycho (MMX)“ oder das etwas ruhigere, melancholischere „Serial Immortality (Part 3)“), aber auf Albumlänge wirkt es auf mich persönlich dann doch zu wenig zwingend. Somit handelt es sich bei „The White Stripes“ um ein an sich gut gemachtes, mit einem sehenswerten Artwork aufwartendes Album, das Freunde kühler, elektronisch-rockiger Klänge möglicherweise ansprechen könnte.

23.06.2012

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