Despite Exile - Relics

Review

KURZ NOTIERT

DESPITE EXILE begehen eine der schlimmsten Sünden, die man als Death-Metal-Band begehen kann: Sie nehmen sich viel zu ernst. Obwohl die Presseinfo das Quintett aus Udine eher als Tech-Death-Band einschätzt, merkt man den Italienern ihre Verwurzelung im Metalcore (FARSEER SCREAM) deutlich an und entsprechend fallen auch hier die Äpfel nicht weit vom Core-Stamm.

Doch immer, wenn sich ein interessanter Song andeutet, kommt Grunznase Jacopo Durisotti daher und ruiniert einfach alles mit seinem tumben Geblöke. Seine klischeehafte „WRAAWRAAWRAA“-Artikulation nimmt den Songs jede nur erdenkliche Form der Ernsthaftigkeit und zieht sie ins Lächerliche. Dabei beweist die Band auf ihrer neuen Platte „Relics“ eigentlich sogar ein geschicktes Händchen für Melodien und Dramatik, in „Submerge“ vor allem. Und in technischer Hinsicht gibt man sich keine Blöße. Anders ausgedrückt: Die Band hinter Durisotti versucht, ihr Album zu retten. Am Ende aber bleibt „Relics“ ein dank massiver Übersteuerung unangenehm lautes und gleichzeitig extrem langweiliges Album, dessen Hörgenuss ohne rosarote Brille zur Tortur wird.

26.11.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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