Stilistische Vollkommenheit erreicht man am besten mit dem Überschreiten musikalischer Grenzen. Die deutsche Gothic/Wave Band sind das beste Beispiel für diese Gratwanderung. Mit ihrem neuen Album, „Songs of Love and Redemption“, erreichen die vier einen musikalischen Status, der in meinen Augen nur Depeche Mode oder Bands wie den ehemaligen Dreadful Shadows vorbehalten ist/war. Als kleines Einhörbeispiel sollten sich Interessierte mal den Song „Magic Caravan“ reinziehen. Neben den vielen anderen Ohrfressern auf der mittlerweile zweiten CD der oberfränkischen Formation finde ich auch das R.E.M. – Cover „Man on the moon“ mehr als gelungen. Despairation zaubern unter Einsatz von vielen Synthi – Klängen und melancholischen Gitarrenriffs eine Mischung aus musikalischen Emotionen und verträumten Welten. Die Songs sind überwiegend genauso, wie z.B. bei Dreadful Shadows auch, im Mid-Tempo gehalten und auch mehr für ruhigere Stunden gedacht. Loops & Samples bringen das ganze auf ein atmosphärisches Niveau. „Songs of Love and Redemption“ ist genau für diejenigen Hörer, die sich kurzzeitig aus dem Bereich von extremen und schnellen Metalklängen abseilen und sich völlig anderem, langsameren und einem vor allem düsteren Album hingeben wollen ohne dabei auch auf musikalischen Anspruch zu verzichten. Professionalität, Anspruch und das Zeug gute Songs zu schreiben, dass sind die Eigenschaften um sich aus dem Underground raus nach oben zu arbeiten. Mit dem neuen verträumten Album von Despairation dürfte es sicher kein Problem sein, sich in der Gunst der Hörer schnell in den Vordergrund zu stellen und einen höheren Bekanntheitsgrad zu erreichen. Wer nach der Auflösung von Dreadful Shadows immer noch trauert, der dürfte mit Despairation nun endlich einen würdigen Nachfolger gefunden haben… (Link)
Kommentare
Sag Deine Meinung!