Desilence - Wreck The Silence

Review

Boah, das geht ja direkt mal ab wie Schmitz Katz. Meine Herren, DESILENCE größtenteils aus der holden Hauptstadt unserer Republik, machen wirklich keine Gefangenen. Kein Intro, keine Vorwarnung sondern direkt mal den Thrash-Hammer kreisen lassen. Das ist der Anfang einer wunderbaren Freundschaft.

Zumal hinter DESILENCE nicht wirklich unbekannte Musiker stecken. Schlagwerker Andreas Jechow z.B. ist noch bei DEW-SCENTEND tätig, Bassist Thomas Neitsch stellt sein Können noch bei HOLY MOSES und COURAGEOUS unter Beweis. Somit sind DESILENCE gewiss keine Anfänger, und genauso wenig hört sich ihr intensiver Thrash-Sound auch an. Vielmehr zocken die Recken einen frischen und unverbrauchten Thrash, der Spuren von DESTRUCTION, BLOOD RED ANGEL oder auch von amerikanischen Vertretern enthält.

Die Songs an sich ziehen in Windeseile an einem vorbei. Verwunderlich ist dabei lediglich, dass die Jungs pro Song eine durchschnittliche Spielzeit von ca. vier Minuten verarbeiten. Beim Hören kommt das einem allerdings nicht so vor. „I Am You Will“ z.B. ist so schnell wieder vorbei, wie es anfing. Auch „Awakening“, eine etwas bodenständigere Nummer, wird einem um die Ohren gehauen. Doch bei aller Geschwindigkeit vergisst die Band es niemals, den Track auf den Punkt zu bringen. „Initation“ fängt hingegen beinahe schon besinnlich an, ist allerdings so was wie der Wolf im Schafspelz. Eine verdammt melancholische Nummer, erinnert teilweise an METALLICA Anfang der 90er.

Die Produktion erweckt den Eindruck der gängigen Produkte Mitte der 90er. Klar und sauber, etwas blechern aber fett as fuck. Sänger Hagen Hirschmann schreit sich souverän durch die 13 Tracks, beweist Ausdauer und Standhaftigkeit ohne Schwächen in der Stimme. Vor allem können jedoch die geilen Gitarrensoli überzeugen, die mit einer schönen Leichtigkeit aus den Fingern bzw. den Saiten gezaubert werden.

„Wreck The Silence“ ist ein durchweg gutes Album, nicht sehr überragend dennoch gut. Das Teil hebt sich deutlich von der Masse ab. Um jedoch an der Spitze stehen zu können, fehlen noch ein paar Zutaten. Außerdem sind die Stücke größtenteils nach einem bestimmten Schema gestrickt worden und bieten nicht sonderlich viel Abwechslung. Sich an einer GENESIS-Nummer („Land Of Confusion“) zu versuchen ist sicher nicht schlecht, allerdings hätte das nicht unbedingt sein müssen.

29.08.2008
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