Deserted Fear - Doomsday

Review

Aus dem beschaulichen Eisenberg stammen DESERTED FEAR, welche mit „Doomsday“ ihr bereits fünftes Studioalbum veröffentlichen. Das 2007 gegründete Death-Metal-Trio hatte dabei in den letzten beiden Jahren eine nicht gerade einfache Zeit gehabt.

Mit Volldampf in die Pause

Das letzte Album „Drowned By Humanity“ von 2019 katapultierte die Thüringer auf Platz 20 der deutschen Albumcharts. DESERTED FEAR spielten in den letzten Jahren mit OBITUARY, AT THE GATES, MORBID ANGEL und INSOMNIUM und es wurde langsam schwierig, mit den eigenen Ambitionen Schritt zu halten und Job, Familie sowie Hobby unter einen Hut zu bringen. Dann kam natürlich wie bei allen die durch die Corona-Pandemie erzwungene Pause, die aber gleichzeitig DESERTED FEAR wieder Luft zum Atmen gab. Und um anschließend mit frischem Elan an das neue Album zu gehen.

„Doomsday“ – das neue Album

Das neue Album „Doomsday“ entstand im Eisensound Studio in Jena. Fabian Hildebrandt (Gitarre und Bass) hatte sich hierbei nicht nur um die Aufnahmen wie zuvor gekümmert, sondern gleich noch den Mix und das Mastering übernommen.

Dass DESERTED FEAR erstarkt aus der Situation hervorgegangen sind, merkt man „Doomsday“ an. Das Album benötigt zunächst einige Durchläufe, um richtig zu wachsen und seine durchschlagende Wirkung vollends zu entfalten. Nach dem cineastisch wirkenden Intro folgt mit „Part Of The End“ gleich der erste fiese, subtil melancholische Todesblei-Kracher mit fett schreddernden Gitarren im für die Band typischen Midtempo walzend, darüber die prägnanten Hooklines, die auch sonst den Songs immer wieder eine schöne Eingängigkeit geben, sowie die immer gut verständlichen Growls. Neu hinzugekommen in die Klangwelten von DESERTED FEAR ist ein leichter Gothic-Einschlag, wie ihn früher auch beispielsweise EDGE OF SANITY hatten. Ebenso ist „Doomsday“ noch ein wenig melodischer ausgefallen, die harmonischen Twin-Leads sind dabei richtig stark und häufiger als in der Vergangenheit, was im Gesamtkontext für mehr Abwechslung sorgt.

Weitere Höhepunkte auf „Doomsday“ sind die groovende Abrissbirne „Idols Of Triumph“, das epische, melancholisch melodische und rhythmisch komplexe „Reborn Paradise“ mit seinen brillanten Gitarrenleads und das brutal thrashende wie latent doomige „Call Of Emptiness“. DESERTED FEAR bleiben dabei meist in ihrer Midtempo-Komfortzone, eine Ausnahme bildet der Ausbruch am Anfang des dramatischen „Fall From Grace“.

Alles in allem haben DESERTED FEAR mit „Doomsday“ einen starken Grower abgeliefert!

28.02.2022

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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