Derek Sherinian - Molecular Heinosity

Review

Wenn wir über ein neues Solowerk von DEREK SHERINIAN reden, müssen wir natürlich auch einige der früheren Stationen in der Karriere des Keyboarders Erwähnung finden: DREAM THEATER, ALICE COOPER, KISS, BILLY IDOL, YNGWIE MALMSTEEN. Nachdem dies erledigt ist, können wir uns nun also mit „Molecular Heinosity“ auseinander setzen.

Seine Jazz- und Fusion-Wurzeln stellt Sherinian auf seinem aktuellen Album weniger deutlich zur Schau. Statt bewegt sich das Songmaterial stark im progressiven Rock/Metal-Bereich und wartet neben den genreüblichen Frickel-Orgien in erster Linie mit epischen Longtracks voller Erste-Sahne-Melodien und spannungsgeladenen Arrangements auf.

Bereits das insgesamt rund 16-minütige Eröffnungs-Tripel „Antarctica“ / „Ascension“ / „Primal Eleven“ begeistert und bietet allerfeinstes Prog-Futter, das allen DREAM THEATER-Fans gefallen dürfte. Nicht nur sein eigenes Instrument setzt Sherinian gekonnt in Szene, auch das Gitarren-Riffing nimmt eine tragende Funktion im Gesamtklang ein. Es wäre auch eine Schande, das Potential von Ausnahmekünstler Zakk Wylde nicht voll auszuschöpfen, der neben seiner Sechssaitigen auch die Gesangsstimme im einzigen Nicht-Instrumentalstück „So Far Gone“ übernimmt.

Leider schleichen sich im Mittelteil des Albums einige Längen ein und stilistisch bewegt sich der Keyboarder in so geordneten Bahnen, wie es im Prog-Bereich überhaupt möglich ist. Bei nur knapp vierzig Minuten Spielzeit wäre auf dem Silberling durchaus noch genügend Raum für das ein oder andere Experiment gewesen. Davon abgesehen gibt es aber nicht viel zu meckern. DEREK SHERINIAN ist ein Vollprofi, der seinen eigenen, charakteristischen Stil schon längst gefunden hat und hier ein weiteres gutklassiges Solo-Album vorlegt, das die Wartezeit auf die nächste DREAM THEATER-Großtat effektiv zu überbrücken vermag.

08.04.2009
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