DEREK SHERINIAN ist Euch wohl am meisten als Ex-Keyboarder von Dream Theater oder auch von den Meisterwerken von Planet X bekannt. Mit „Black Utopia“ kehrt er zu seinen etwas rockigeren Wurzeln zurück, um zusammen mit solchen Berühmtheiten wie: Zakk Wylde (Ozzy Osbourne), Jerry Goodman oder Yangwie J. Malmsteen ein anspruchsvolles Album zu erschaffen, das spielerisch durch Höchstleistungen glänzt, aber kein Wunder bei solcher Besetzung. Auf dieser Veröffentlichung dominiert das beeindruckende Gitarrenspiel, das jedem Liebhaber dieses Instrumentes die Tränen in die Augen treiben sollte. Harte, leicht unterkühlte Frickelorgien, die allerdings etwas bodenständiger und nicht so anstrengend wie bei Planet X ausgefallen sind, dürften ein breiteres Publikum ansprechen. Während die grandiosen Gitarristen für offene Münder sorgen, verleiht SHERINIAN den Songs die nötige Portion Atmosphäre und setzt ihnen mit düsteren Ausflügen, flächendeckenden Keyboardteppichen, oder spacigen Einschüben die Krone auf. Besonders erwähnungswert ist „Sweet Lament“, eine beeindruckende Ballade, bei der bemerkenswerte Töne ohne ein Wort zu singen vermögen und erschaffen eine besondere Stimmung, die die Intensität unserer Emotionen noch steigert. Im Gegenteil zu diesem Song sind die restlichen Lieder mehr experimentell ausgefallen und stellenweise fehlt es ihnen an Natürlichkeit und Spontanität. Musikalische Bausteine werden zu einem in seiner Präzision unveränderlichen Ganzen konstruiert und man merkt, dass die Musiker auf „Black Utopia“ vor allem auf brillante technische Darbietung Wert legen, was diesem Scheibchen etwas „Lebenssaft“ entzieht. Alles in allem, wer auf guten instrumentellen Progressive Rock steht, sollte hier mal reinhören, allerdings muss ich vorwarnen: ohne diesen „Ah! –Effekt“
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