Derdian - Limbo

Review

Seit gut 15 Jahren schon lassen uns diese Mailänder immer wieder wissen, dass sie es wirklich gut verstehen, bombastischen Symphonic Metal zu kredenzen, weshalb es für mich geradezu verwunderlich ist, dass sie ihren vierten Longplayer in Eigenregie unters Volk bringen müssen.

Als weitere Neuerung fällt auf, dass „Limbo“ (ich nehme einmal an, dass hier weniger der Tanz aus der Karibik Pate gestanden hat, als vielmehr die Tatsache, dass man den Begriff „Limbo“ im englischen Sprachgebrauch auch als Bezeichnung für „Vergessenheit“, aber auch als „Vorhölle“ verwendet wird) offenbar ein in sich abgeschlossenen Album darstellt, das inhaltlich nicht wirklich auf ein weiteres hindeutet.

Aber auch keinerlei Querverbindungen zu den ersten drei Scheiben – die ja bekanntlich unter dem Oberbegriff „New Era“ zu einer Trilogie zusammengefasst wurden – sind zu erkennen. Könnte also durchaus eine Intention der Band gewesen sein, sich ein wenig „freizuschwimmen“, nicht zuletzt deshalb, weil es auch keinerlei musikalischen Veränderungen zu vernehmen gibt.

Die Burschen lassen uns also immer noch ihren opulenten Mix vernehmen, der auf der einen Seite zwar von der Kompetenz geprägt ist, fluffige Hooks und einprägsame Melodienbögen zu bieten, auf der anderen Seite aber auch immer wieder eine Gratwanderung zwischen Anspruch und Kitsch darstellt. Ein Glück für DERDIAN, dass sie es mit ihrer variablen und auch facettenreichen Darstellung mehrfach schaffen, sich selbst aus dem „Kitsch-Sumpf“ heraus zu befördern und dadurch die Zuhörerschaft locker bei Laune zu halten im Stande sind. Ob es jedoch wirklich nötig gewesen wäre, sich vor allem mit den „gefühlsbetonten“ Passagen immer wieder in die Kitsch-Ecke abzudriften, lassen wir allerdings offen….

Klar bleibt die Zielgruppe dennoch dieselbe, doch selbst wer ein Faible für Sounds a la RHAPSODY, LABYRINTH, frühe BLIND GUARDIAN, EDGUY und so weiter besitzt, muss wohl zugeben, dass es DERDIAN dem Hörer nicht immer ganz einfach machen, begeistert mitzugehen und ob des „Zuckergusses“ nicht bloß den Kopf zu schütteln. Und auch ob es wirklich schlau war, sich mit früheren IVORY-Sänger Ivan Giannini, der perfekt zum Klang der Band passt, einen Mitstreiter ins Boot geholt zu haben, der nahezu identisch klingt wie Fabio Lione, wird wohl nur die Band selbst beantworten können….

15.05.2013

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