Der Hobbit - Die Schlacht Der Fünf Heere
Review
Alles hat ein Ende und so auch die Verfilmungen der Geschichten aus Mittelerde. Ein bisschen Erleichterung ist niemandem zu verdenken, denn betrachtet man den letzten Teil der „Hobbit“-Trilogie, scheint Peter Jackson den Höhepunkt längst überschritten zu haben. Ohne Frage sind die „Herr der Ringe“-Verfilmungen die besten Buchverfilmungen, die ich mir bislang angesehen habe – atemberaubend. Dass es schwer wird, mit dem eigentlich als Kinderbuch geschriebenen und vor allem wesentlich kürzeren „Der Hobbit” an diese Klasse anknüpfen, war anzunehmen. Trotzdem ist „Eine unerwartete Reise“ ein hervorragender Auftakt geworden, in denen einem vor allem die Zwerge ans Herz wachsen – Bilbo sowieso. „Smaugs Einöde“, ein typischer zweiter Teil, konnte das Niveau zwar nicht halten, beeindruckte aber weiterhin mit großartigen Bildern und einer immer noch immens spannenden Story, deren Höhepunkt nun „Die Schlacht der fünf Heere“ darstellen soll – nur das Ergebnis bleibt hinter den Erwartungen zurück.
Es sind nicht die Abweichungen vom Buch, die beim Aufblasen einer solch kleinen Geschichte quasi unumgänglich sind, sondern die mangelnde Tiefe der Story. „Die Schlacht der fünf Heere“ ist ein Action-Film mit erwartungsgemäß erneut großartigen Bildern und talentierten SchauspielerInnen – immer spannend, aber selten fesselnd. Grund dafür ist der Mangel an Inhalten. Abgesehen vom Filmbeginn, als der Streit um den Schatz im Berg in großer Zwietracht gipfelt und Thorin der Drachenkrankheit verfällt (mehr möchte ich den wenigen, die den Film noch nicht gesehen haben, nicht verraten) ergeht sich „Die Schlacht der fünf Heere“ in gewaltigen Schlachtszenen. Die Figuren werden wie Schlachtvieh durchs Bild getrieben, die Figurentiefe, die die Protagonisten so liebenswert gemacht hat, fehlt beinahe komplett. Lediglich die komische Liebesgeschichte von Kili und Tauriel stellt einen Versuch dar, so etwas wie Wärme zu verströmen – Hollywood-Ende mit vielen Tränen inklusive. Ansonsten spielt es kaum eine Rolle wer lebt und wer stirbt, die Hektik einer Schlacht ist durchgehend vorhanden. All das macht „Die Schlacht der fünf Heere“ zu einem ordentlichen, aber eben nicht überragenden und schon gar nicht auf Jacksons sonstigem Niveau spielenden Film.
An der Bild- und Tonqualität gibt es selbstverständlich nichts zu meckern. Ebenso wenig geizen die Special-Features der Blu-Ray-Edition mit Material. Es gibt detaillierte Einblicke in die Konzeption der fünf Heere und vor allem der Abschluss mit Blick auf alle sechs Mittelerde-Spielfilme lässt Wehmut aufkommen. Immerhin 17 Jahre wurde an dieser epischen, meistens fesselnden und unvergleichlichen Saga gearbeitet. Allein dafür lohnt es sich, sich den Film zuzulegen – auch wenn der Abschluss nicht den erhofften Begeisterungssturm entfacht. Auf „Die Schlacht der fünf Heere“ glänzt jedenfalls das Bonusmaterial deutlich strahlender als der eigentliche Film und allein deshalb ist es gut, dass Jackson sich aus Mittelerde zurückgezogen hat – auch wenn die großartigen Bilder aus Neuseeland ein kleines Loch hinterlassen.