Was kommt dabei heraus, wenn man ein Museumsgemälde, ein leeres Blatt Papier und einen Einrichtungskatalog zerschneidet und in x-beliebiger Anordnung zusammensetzt? Ich weiß es nicht, aber wie es sich ungefähr anhören müsste, zeigt uns DER HENKER mit „Annihilation in Blasphemy“: Mit hoffnungsvollen Teilen versehen, aber inhomogen und einfach nicht stimmig.
Selbst das beste Riff, und stellenweise hat „Annihilation in Blasphemy“ wirklich sehr gute Teile, kommt nicht zur Geltung, wenn die Komposition drumherum ihren Sinn nicht erfüllt, nämlich, das Lied zusammen zu halten. Und so vermischt DER HENKER munter Riffs, die zumeist überhaupt nicht zusammen passen. Ist da das eine noch atmosphärisch, kommt das nächste mitunter in einer völlig anderen Tonart, wieder andere warten dagegen mit leerem Geschrammel auf. An anderer Stelle hingegen werden Riffs völlig unnötig in die Länge gezogen. Es zeigt sich hier einfach eine drucklose Komposition, mit zu wenig Durchschlagskraft ausgestattet, als dass dauerhaft besonders hängebleiben könnte. Dabei offenbart die ganze Scheibe mit ihren kalt-rhythmischen, jedoch immer leicht orchestralen Keyboardteppichen einen Schlag Richtung Industrial Black Metal, der sicher nicht schlecht ist, aber über ganze Strecken den Hörer nicht mitreißen kann.
An der Schlagzeugspur wiederum wurde wohl hin und wieder elektronisch herumgepfuscht, wenn sie nicht gar komplett aus der Konserve stammt. Genauso wurde auch die Stimme zumindest zu Anfang des Albums noch verzerrt, sodass sie sich zuweilen wie Micky Maus als Serienmörder in einem schlechten Horrorfilm anhört.
Es ist nicht zu fassen, wie unbeholfen die Arrangements hier wirken und wie sehr Dilettantismus die Stimmung ruinieren kann. Bleibt zu hoffen, dass für das nächste Album das Riff-Puzzle besser gelöst wird.
Kommentare
Sag Deine Meinung!