DEPRAVITY kommen vom anderen Ende der Welt und sind Liebhabern seit ihrem 2018er-Werk “Evil Upheaval” durchaus geläufig. Damals stellten die Australier eindrucksvoll unter Beweis, dass zügig gespielter, technischer und zugleich grooviger Death Metal nicht allein Bands aus den USA vorbehalten ist.
“Grand Malevolence” liefert Highspeed-Attacken und wütendes Gezeter am laufenden Band
Und so reihen sich DEPRAVITY brav in die Liste der neuen Generation von Todes-Metallern ein. Von Beginn an serviert die Band Songs, die jedem Blastbeat-Gourmet das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Im Gegensatz zu den US-Kollegen klingt das Mastering nicht wie aus dem Ei gepellt und stellt selbst geschulte Ohren häufig vor die schwierige Aufgabe, die verschiedenen Instrumente herauszuhören. Andererseits besitzt die Scheibe gerade deshalb einen rohen und düsteren Charakter.
DEPRAVITY gehen ausschließlich nach vorn
Ansonsten haben die Musiker ihren Songwriting-Führerschein offensichtlich bei Kollege “Bleifuß” gemacht, denn vom Gaspedal gehen sie praktisch nur, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Ein gutes Beispiel ist “Transcending Obscurity”. Der Song bietet im hinteren Drittel ein kurzes, dynamisches Aufbäumen in Form eines Taktwechsels von etwa zehn Sekunden. Danach hämmert die Doppelfußmaschine den Rhythmus wieder in die Ohrmuschel.
Technische Brillanz bis zum Abwinken
Bei dieser Art des Death Metal gehört es natürlich zum guten Ton, dass das Schlagwerk die Musik zusammenhält. Mittlerweile lockt eine solche Übermacht an Geschwindigkeit und korrekt zusammengeschobener Studio-Tightness aber nur selten einen Hund hinter dem Ofen hervor. Der Überraschungseffekt, dass eine solche Anzahl an Noten und Schlägen in einem Takt untergebracht werden können, hat sich mit den Frühwerken von SUFFOCATION oder THE BLACK DAHLIA MURDER längst abgenutzt. Insgesamt klang die Band auf dem Vorgängeralbum mit tieferen Tönen und dem hier und da eingesetzten Keyboard ein wenig einfallsreicher. Damit verliert “Grand Malevolence” im Vergleicht zu “Evil Upheaval” zwar etwas an Boden, Fans der bereits erwähnten Bands machen aber sicherlich keinen Fehler, ein Ohr zu riskieren.
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