Departure - Corporate Wheel

AOR? Adult Orientated Rock? Rock für Erwachsene? Vielleicht liegt es ja an dieser mir immer wieder Fragezeichen ins Gesicht rufenden Stilbezeichnung, dass mir die Musik auf DEPARTUREs Drittwerk „Corporate Wheel“ so gar nicht schmecken will. So erwachsen fühle ich mich nämlich manchmal gar nicht. Ok, Spass beiseite, jeder von uns (oder zumindest nicht wenige) summen doch unweigerlich mit, wenn irgendwelche alten Melodic Rock-Hits von Bands wie SURVIVOR oder BOSTON an unser Ohr dringen, weswegen diese Musikrichtung auch einem eher extremere Kost bevorzugenden Menschen wie mir nicht komplett vernagelt sein dürfte. Aber mit dem hier Dargebotenen werde ich auch nach diversen Hördurchläufen beim besten Willen nicht warm. Zwar geht es mit dem Ohrwurm „Listen To What I Say“, der einem auch bei Nichtgefallen nicht mehr aus dem Kopf gehen dürfte, und dem flotten Titeltrack noch einigermaßen akzeptabel los, danach aber verflacht dieses Album mit jeder Sekunde. Die Riffs sind einfach zu nett und deswegen zu wenig zupackend. Die Melodien plätschern zu sehr vor sich hin und sind aus diesem Grunde einfach belanglos. Die Keyboardparts kleistern und kleben zuweilen wie Kaugummi, allerdings wie einer, der nach äußerst kurzer Zeit seinen Geschmack verliert. Dabei ist es ziemlich egal, ob die Songs melodiös rocken (z.B. „Sacrifice“) oder als ruhige Ballade (z.B. „Time“) erscheinen, zu mehr als ungefährlicher, langweiliger Hintergund- und Fahrstuhlmusik reicht es einfach nicht. Für mehr ist das Organ von Timothy Lewis (übrigens der dritte Sänger auf dem dritten Album) auch zu unscheinbar. Eigentlich komisch, denn ein Bandkopf wie Mike Walsh (hat schon mit BON JOVI u.a. zusammen gearbeitet) lässt eigentlich mehr erwarten. Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, warum dieser Stil „Adult Orientated Rock“ heißt.

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