Aus Tasmanien … daher kamen doch STRIBORG, oder? Ja, kamen sie, aber glücklicherweise schicken sich nun DÉPARTE an, den Ruf ihrer heimatlichen Black-Metal-Szene zu retten … wobei „Black Metal“ dem Debüt des Vierers aus Hobart nur bedingt gerecht wird. Auf „Failure, Subside“, so der Titel des Albums, finden sich neben Black Metal nämlich auch noch Sludge, Hardcore, Doom und Post-Metal in rauen Mengen – und trotzdem ist der Stil, den DÉPARTE darauf fahren, schwarz wie die Nacht.
DÉPARTE: Bekannter Stilmix, aber eigene Duftnote
Das kommt sicherlich nicht von Ungefähr, haben einige der beteiligten Musiker doch von 2011 bis 2012 bereits gemeinsam unter dem Namen ØRANNIS musiziert und dort, angeblich, harschen Black Metal gespielt. Mehr Leute und mehr Einflüsse kamen dazu, und nun gibt es – nach einer Demo aus dem Jahr 2014 – zum ersten Mal jenen wilden Stilmix auf einer offiziellen Veröffentlichung zu hören.
Nun ist es natürlich längst nichts Neues mehr, Black Metal mit Post-Metal, Doom, ein bisschen Hardcore und so weiter zu mischen – DOWNFALL OF GAIA zum Beispiel haben längst bewiesen, dass das Prinzip funktioniert. Und trotzdem finden DÉPARTE mit „Failure, Subside“ ihre eigene Schublade, setzen die unterschiedlichen Einzelbestandteile ihrer Musik auf ihre eigene Art zusammen und kreieren so ein durchaus eigenständiges Album.
„Failure, Subside“: Auf Dauer etwas vorhersehbar, aber abwechslungsreich und eindringlich!
Dabei geht es DÉPARTE gar nicht mal darum, etwas bahnbrechend Neues zu erschaffen. Stattdessen konzentrieren sich die vier Herren aus Tasmanien hörbar darauf, gute und funktionierende Songs zu spielen. Der Opener „Ashes In Bloom“ (nach dem Semi-Intro „Seas Of Glass“) alleine macht das gleich zu Beginn des Albums klar: schleppende Doom-Parts treffen auf wütenden Gesang und später rasende, disharmonische Black-Metal-Gitarren à la SINMARA und Co., die schließlich von einem sphärischen Part mit eindringlichem Klargesang abgelöst werden. Klingt überladen? Nein, denn DÉPARTE sind Könner was das Songwriting angeht, und fabrizieren Stücke, die nur gerade so abwechslungsreich sind, dass sie nicht überladen klingen.
Allerdings sind all diese Versatzstücke – Doom, dissonant-disharmonischer Black Metal, Hardcore, Clean Vocals – auch auf dem Rest des Albums in ähnlicher Manier immer wieder anzutreffen, was „Failure, Subside“ auf Dauer etwas vorhersehbar klingen lässt. Es fehlt eben ein wenig an Spannung. Dennoch ist „Failure, Subside“ eindringlich und abwechslungsreich, man darf gespannt sein, ob DÉPARTE in Zukunft noch etwas am Spannungsbogen arbeiten. (Und besser als STRIBORG sind sie allemal.)
Hier könnt ihr den Song „Grief Echoes (Golden Scars)“ im Stream hören.
Gerade mal wieder gehört. Sieben Punkte waren mitnichten angebracht. Fett!