Denouncement Pyre - Black Sun Unbound

Review

Dass die Australier DENOUNCEMENT PYRE von Album zu Album etwas weniger rumpeliger klingen, ist nichts Neues. Bereits zwischen dem noch sehr untergrundigen Debüt „World Cremation“ (2010) und dem 2013er-Zweitwerk „Almighty Arcanum“ durchwandelte das Trio aus Melbourne eine Veränderung hin zu etwas mehr Finesse im Songwriting, und diese Wandlung führen DENOUNCEMENT PYRE auch auf ihrem neuen, dritten Album „Black Sun Unbound“ fort.

Ein deutlicher, stilistischer Bruch ist dabei auch auf dem Drittwerk der Aussies nicht zu hören, wie schon auf den beiden Vorgängern spielen die drei Herren eine Mischung aus mal eher schwarzem Death Metal, dann eher tödlichen Black Metal, aus stilistischen Parallelen zu WATAIN und GRAVE MIASMA einerseits, und zu INQUISITION oder BEHEXEN andererseits. Trotzdem klingt „Black Sun Unbound“ noch ein Stück weniger ungehobelt als noch „Almighty Arcanum“ (welches wiederum ein Stück weniger ungehobelt klang als „World Cremation“), der Sound ist klarer und druckvoller, das Songwriting zeigt mehr Finesse und raffiniertere Details als zuletzt.

DENOUNCEMENT PYRE bauen in jeden Song einen Hinhörer, einen Höhepunkt oder eine Überraschung ein

Ob das eine gute oder eine schlechte Sache ist, muss letztlich jeder für sich selber wissen. Fakt ist jedoch, dass DENOUNCEMENT PYRE mit dem Verlust der ungehobelten, rabiaten Herangehensweise auch ein Stück ihres brutalen, ungestümen Feelings verloren haben. Das machen die Aussies auf „Black Sun Unbound“ aber durch abwechslungsreiches Sonwriting wett. So bietet nahezu jeder Song auf dem Album einen Hinhörer, einen Höhepunkt oder einen überraschenden Moment.

So marschiert der Opener „Deathless Dreaming“ direkt in bester WATAIN-Manier los, am Ende gesellen sich melodische Leadgitarren nach schwedischer Machart dazu. „Wounds Of Golgotha“ ist ein tempomäßig eher zurückgenommener Schleicher mit viel Finsternis in den Leads, „World Encircler“ drückt das Gaspedal daraufhin wieder durch und erinnert von allen Songs auf „Black Sun Unbound“ am ehesten an DENOUNCEMENT PYREs Frühphase. „Scars Adorn The Whore In Red“ steigert sich nur ganz langsam zu einem groovenden Midtempo-Song à la mittlere SECRETS OF THE MOON, „Revere The Pyre“ überrascht mit einem melodischem Solo, das an die Soli des klassischen Hard Rocks erinnert. „Witness“ packt noch einmal die leicht angethrashte Death-Metal-Keule aus, bevor das abschließende Doppelpack „Transform The Aether“ und „Sophrosune“ mal eben die besten Melodien und stärksten Momente von „Black Sun Unbound“ zum Schluss auspackt.

„Black Sun Unbound“ ist zweifelsohne gut, aber das ungestüme Chaos fehlt

DENOUNCEMENT PYRE legen mit Album Nummer drei also auf jeden Fall ein starkes Werk zwischen Black und Death Metal, zwischen Orthodoxie, Abwechslungsreichtum und Melodiösität hin. Wer solche Bands wie die genannten WATAIN und SECRETS OF THE MOON, aber auch ASCENSION oder SCHAMMASCH mag, der sollte „Black Sun Unbound“ auf jeden Fall antesten. Mir fehlt jedoch ein wenig die rumpelige, ungestüme Herangehensweise, die DENOUNCEMENT PYRE zwischen all den genannten Bands ihr Alleinstellungsmerkmal verliehen hat. Ein gutes Album ist „Black Sun Unbound“ natürlich ohne Frage trotzdem.

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05.08.2016

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