Denial Fiend - Horror Holocaust

Review

Das Line-up der Band liest sich eher wie ein „Who Is Who“ der amerikanischen Old-School-Hardcore- und -Punk-Szene: Sam Williams (DOWN BY LAW, THE SPEARS) an der Gitarre, Rob Rampy von DRI und THE SPEARS hinter dem Drumkit, Blaine Cook (THE ACCÜSED, THE FARTZ) am Mikro. Einzig und allein Bassist Terry Butler (DEATH, SIX FEET UNDER, OBITUARY, MASSACRE) deutet darauf hin, dass DENIAL FIEND mit Death Metal zu tun haben.
Und trotzdem veröffentlichen die vier Amis nach ihrem coolen Debütalbum „They Rise“ und einem Beitrag zum Soundtrack des Horrorfilms „After Party Massacre“ (der Film kommt diesen Herbst, der Soundtrack ist bereits verfügbar) nun mit „Horror Holocaust“ schon ihr zweites Studioalbum, auf dem es wieder acht Songs amerikanischen Old School Death Metals der Marke Tampa, Florida zu hören gibt (sieben Songs davon neu, der gleichnamige Beitrag zum „After Party Massacre“-Soundtrack hat es auch auf das Album geschafft).

Als erstes fällt auf, dass sich DENIAL FIEND gegenüber ihrem Debütalbum „They Rise“ nicht großartig verändert haben, auch „Horror Holocaust“ ist fetter Florida Death Metal, inspiriert von den frühen DEATH-Alben, aber auch von OBITUARY und frühen SIX FEET UNDER – irgendwas sagt uns also, dass Mr. Butler beim Songwriting ordentlich seine Finger im Spiel hatte. Aber „Horror Holocaust“ ist nicht bloß Florida Death Metal, auch Thrash Metal der alten Schule blickt immer wieder durch. Hier liegt dann auch der größte Unterschied zu „They Rise“: Die thrashigen Anteile sind ein Stückchen größer geworden. Aufgrund des hohen Anteils an sowohl groovendem als auch thrashendem Material ist „Horror Holocaust“ ein wahrer Nackenbrecher und lädt dazu ein, sich rhythmisch zu bewegen (um das Wort „Tanzen“ zu vermeiden). Allerdings sorgen die sparsam, aber gerade dadurch passend eingesetzten Gitarrensoli und immer wieder auftauchende Frickeleien dafür, dass auch Technikfreunde auf ihre Kosten kommen; weiter aufgelockert wird das Album durch einige Variationen im Tempo (sowohl nach oben als auch nach unten). Ob das reicht, um von Abwechslungsreichtum zu sprechen, sei dem jeweiligen Hörer überlassen, aber langweilig wird „Horror Holocaust“ wegen der genannten Merkmale und auch der relativ kurzen Spielzeit von einer knappen halben Stunde nicht.

DENIAL FIEND machen ganz klar Musik für Freunde von Old School Death Metal, aufgelockert durch thrashende Parts. Dementsprechend ist das Material auf „Horror Holocaust“ natürlich nicht das frischeste, was man je gehört hat, aber das Material macht durchaus Spaß und ist aufgrund des knackigen Sounds, der die Moderne berücksichtigt, sich aber eher an den frühen Neunzigern orientiert, ein klarer Tipp für jeden, der OBITUARY, frühen SIX FEET UNDER oder den frühen DEATH nicht abgeneigt ist.

25.07.2011
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