Den Nordiske Sjel/Nidhøgg - Jotunheimen

Review

Nordisk Heavy Metal, so bezeichnen die neuen Schützlinge des Thüringer Labels Nocturnal Empire DEN NORDISKE SJEL, die mit der Split “Jotunheimen” ihr Debut präsentieren, ihre Musik. Damit “bereichern” sie die lange Liste der Genre-Wortneuschöpfungen um eine weitere, die wohl nur interessant reden soll, was man auf der Platte zu hören bekommt.

Mit Heavy Metal im engeren Sinne hat das Ganze gar nichts zu tun, stattdessen foltert die Scheibe die Gehörgänge mit Pagan Metal, der mich den schlechten Ruf dieses Genres endlich wirklich verstehen lässt. Texte, die klischeehafter nicht sein können, ohne erkennbares Hintergrundwissen, besonders deutlich bei “Geisterboot”, garantieren bereits Schiffbruch. Diese zu Gehör gebracht durch Frontmann Otto, teilst unterstützt von einer Gastsängerin, die beide künftig vom Mikro ferngehalten werden sollten. Komplettiert wird dies durch langweiliges, nicht nachvollziehbares Riffing, zeitraubende, monotone Soli und an Einfallslosigkeit nicht übersteigbare und primitive Keyboardklängen. (2)

NIDHØGG, Baltic Viking Metal (und noch eine Wortneuschöpfung), schaffen es schließlich, im zweiten Teil von “Jotunheimen” noch einen drauf zu setzen. Eingeleitet durch ein langatmiges, spannungsloses Intro bringen die Norddeutschen zunächst mit zwei Songs etwas Fahrt in die Scheibe und können sowohl mit grimmigem Gekeife und rauen, wuchtigen Growls, als auch mit schnellen, einprägsamen Riffs, überzeugen. Sie klingen mit ihrem Gemisch aus schwedischen Viking-Metal-Leadgitarren, holprigen Doublebass-Parts und unausgegorenen Songs jedoch nur wie eine Schülerbandversion von AMON AMARTH.
Es folgen zwei Konzertmitschnitte, die in Qualität einer etwas besseren Handy-Aufnahme gleichkommen und sowohl einen schwachen Auftritt, als auch ein saufendes, eher desinteressiertes Publikum zum besten geben. Wie bitte kommt man auf die Idee, dies auf ein Album zu bringen? (3)

Selbst als erster Versuch zweier unerfahrener Bands, etwas auf Platte zu bringen, betrachet, lohnt “Jotunheimen” leider nicht. Doch vielleicht können zumindest NIDHØGG zukünftig etwas aus ihren guten Ansätzen machen.

02.11.2009

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