Polen und Black Metal – das ist aktuell ein Qualitätssiegel höchster Klasse. Natürlich gilt das nicht für alle Veröffentlichungen, aber doch für genug, um die Erwartungshaltung bei einer neuen Scheibe automatisch auf ein gewisses Niveau zu hieven. Ein gesundes Bewusstsein sollte allerdings beibehalten werden, denn „nur“ Alben für die Jahres-Top-Ten werden bei einer solchen Anzahl, wie sie auch in unserem Nachbarland monatlich erscheinen, nicht herausspringen – so ist es auch mit DEMONIC SLAUGHTER.
Bei „Downfall“ von einem schlechten Album zu sprechen wäre aber ebenfalls fernab der Realität. Das Trio macht seine Sache prinzipiell nämlich sehr gut, der Opener „Labyrinth Of Loss“ ist mit dem fesselnden Spannungsbogen, der packenden Leadgitarre und den leidenschaftlichen und ebenso vielseitigen Vocals ein absoluter Kracher! Leider kommen DEMONIC SLAUGHTER aber nie wieder an diese Klasse ran. Lediglich zwischendurch (z.B. „Martwa Ciza“ mit seinem charmant schrägen Klargesang) wird das Händchen für richtig gute Songs wieder sichtbar. Dazwischen regiert absolut solide, aber keineswegs überragende Kost das Geschehen. Oft genug orientieren sich DEMONIC SLAUGHTER dabei am Norwegen verganger Tage und rödeln entsprechend veraltete Ideen herunter, ohne dabei glücklicherweise in allzu große Langeweile zu verfallen.
Das macht „Downfall“ aber wie bereits gesagt zu keinem schlechten Album, eigentlich ist sogar das Gegenteil der Fall. Denn auch DEMONIC SLAUGHTER packen, ähnlich wie ihre Landsleute BLAZE OF PERDITION, zwischen die Frühneunziger-Resteverwertung, gerade in Sachen Leads, ein kleines Schippchen Eigenständigkeit dazu und sorgen so trotz allem für gute Unterhaltung. Sicherlich nichts für die Spitzenplätze, aber mit „Downfall“ kann man trotzdem nicht viel falsch machen – solide eben!
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