Demon Eye - Leave The Light

Review

DEMON EYE nennt sich eine weitere Band, die die momentan so angesagten Retro-Schiene fährt und mit „Leave The Light“ jetzt ihr Langspiel-Debüt am Start hat, nachdem die erst seit knapp zwei Jahren bestehenden US-Amerikaner im letzten Frühjahr mit „Shades Of Black“ bereits eine Sechs-Track-EP vorlegten.

Das aus Erik Sugg (v./g.), Larry Burlison (g.), Paul Walz (b.) und Bill Eagen (dr.) bestehende Quartett nennt, wie so viele der Bands aus dieser Stilrichtung, BLACK SABBATH, PENTAGRAM und DEEP PURPLE als Haupteinflüsse, letztere waren mit einem ihrer dunkleren Songs sogar Namenspate für die New Yorker.

Wer die „Shades Of Black“-EP sein eigen nennt, wird auf den ersten Blick feststellen, das alle sechs Songs auch auf „Leave The Light“ vertreten sind – was einerseits natürlich ein Qualitätsmerkmal dieser Tracks ist, stellt auf der anderen Seite logischerweise auch ein (zumindest kleines) Ärgernis dar, da man auf dem dem Album dann nur fünf neue Stücke geboten bekommt.

Mit dem bereits von der EP bekannten Eröffnungsdoppelschlag „Hecate“ und „Shades Of Black“ legen DEMON EYE gleich sehr ordentlich los und schaffen es auch, das spielerische Niveau über die gesamte Dreiviertelstunde Spielzeit hoch zu halten.

Ein okkult angehauchter Siebziger-Hard-Rock/Achtziger-Heavy-Metal-Hybrid mit doomigen Einflüssen, der neben den angeführten Alltime-Klassikern auch häufig an Bands wie UNCLE ACID & THE DEADBEATS, TROUBLED HORSE, ORCHID und KADAVAR erinnert – für mich auch die Krux von „Leave The Light“.

DEMON EYE haben es drauf, sowohl was das Songwriting angeht als auch die technischen, spielerischen Fertigkeiten – da gibt es rein gar nix zu meckern.

Aber auf „Leave The Light“ begleitet mich sozusagen ein Dauer-Dejà-Vu, der Großteil der Songs hinterlässt dieses Schon-Mal-Gehört-Gefühl, woran auch die Stimme von Erik Schuld sein kann – der Bub klingt nämlich doch ziemlich oft entweder nach KADAVAR-Bartträger Christoph Lindemann oder nach TROUBLED HORSE-Sänger Martin Heppich.

Aber Skitsamma, wie man in Schweden sagt – scheißegal! Denn DEMON EYE liefern mit „Leave The Light“ ein gutes Debüt ab, das allen Retro-Fetischisten 45 Minuten Vergnügen bietet, wenn man über all die kleinen Makel hinwegsehen kann. Und wenn DEMON EYE es bis zur nächsten Platte noch schaffen, sich eine etwas eigenere Identität zuzulegen, winken auch mehr sieben Punkte.

 

18.01.2014

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