Demmring - Misanthropic Tales From Cosmic Minds And...

Zum „Nachdenken anregen“ soll das Soloprojekt DEMMRING, und „mit auf eine Reise nehmen“ soll es einen auch – so formuliert es zumindest Protagonist Shakra. Äh, Sharka. Das hat bei mir beides unmittelbar und bestens funktioniert. Beispielsweise habe ich darüber nachgedacht, wie sinnvoll es ist, eine Gitarre vor der Aufnahme von Musik zu stimmen (ZIEMLICH sinnvoll!). Oder noch vor dem Aufnehmen erstmal zu lernen, anständige Songs zu schreiben, die es auch wert sind, aufgenommen zu werden (NOCH sinnvoller!). Außerdem haben mich die sechs Tracks, davon ein Intro und eine recht nette Akustikgitarrenidee namens „Intermedium“ (Interludium?) wirklich auf eine Reise geschickt – und zwar gaaaaaanz weit weg von diesem drittklassigen Demo.

Was es hier zu hören gibt, hat im besten Fall für kurze Momente den Charme der saubersten ILDJARN-Songs („Wo Die Toten Tanzen“) oder sogar der schlechtesten ARCKANUM-Ideen („Ein Einsamer Geist“), wird dann aber sofort durch düdelig-schiefe Leadgitarren, wie sie die MITHOTYN-Gitarristen nicht einmal mit abgeschnittenen Fingerkuppen gespielt hätten, zunichte gemacht. Die Gitarren, vor allem die viel zu oft eingesetzten Leads und „Soli“, verleiden einem wirklich jeden Willen, die Platte wenigstens einmal durchzuhören. Zwingt man sich doch dazu, offenbart das Demo mit dem zu langen und zu sinnfreien Titel („Misanthropic Tales From Cosmic Minds And Satanic Hate“) ein Sammelsurium extrem unterdurchschnittlicher Riffs zwischen selbstmitleidigem Black Metal, etwas Undefinierbarem, das mich zu sehr an schlechten Punk erinnert und eben etwas altem schwedischem Black/Death. Letztere Momente, beispielsweise zu Beginn von „Im Nebel Verborgen“, sind zusammen mit dem halbwegs anständigen Drumcomputer die besten an dieser Platte. Alles andere pendelt sich zwischen grauenhaft schief, unhörbar und total belanglos ein und macht vor allem den Eindruck, vollständig undurchdacht zu sein. Damit scheitern DEMMRING meilenweit am eigenen Anspruch und reihen sich somit brav in die endlose Kolonne sinnfreier Black Metal-Soloprojekte ein.