Demiurg - The Hate Chamber

Review

Herzlich Willkommen in der Hasskammer!
Ob in Schweden jetzt vermehrt deutsches Fernsehen geschaut wird, weiß vielleicht Katharina Saalfrank. Fest steht aber, dass im Hassraum weitaus mehr geht, als in der ollen Wuthöhle! Die Schar der Gäste ist auch viel illustrer. Neben dem von RIBSPREADER und PAGANIZER bekannten Rogga Johansson (Gitarre/Gesang) tummeln sich noch Johan Berglund von THIS HAVEN am Bass und der mittlerweile wieder zu seinem alten Beruf als Tausendsassa zurückfindende Dan Swanö (Gitarre/ Keyboard/ Produktion/ Mix/ Mastering/ Maultrommel).
Neu im Team ist der niederländische Schlagzeuger Ed Warby. Da dieser ja hauptberuflich die Trommeln bei GOREFEST rührt und in naher Zukunft ein Album mit HAIL OF BULLETS veröffentlichen wird, stellt sich natürlich die Frage, wie lange er sein skandinavisches Gastspiel bestreiten wird.
Doch werfen wir lieber einen Blick aufs Hier und Jetzt.

Nach der Erkenntnis, über den Status einer primitiven Death -Metal -Kapelle hinausgewachsen zu sein, entschloss man sich, Elemente von Bands wie SATYRICON und SEPULTURA in den eigenen Bandsound zu integrieren, um etwas einzigartiges zu erschaffen. Schon klar, wie alle anderen auch. Was bei mir aber ankommt ist einfach schwedischer Death Metal mit einem modernen Sound. Von Black Metal höre ich hier rein gar nichts. Vielmehr laden uns DEMIURG mit ihrem zweiten Album auf eine weitere Reise ins Land des groovigen Todesstahls ein. Doch um ehrlich zu sein, mit den ersten drei, vier Tracks können sie mich nicht überzeugen. Zu gewöhnlich sind die Lieder. Handwerklich natürlich über jeden Zweifel erhaben, kein Wunder bei solch gestandenen Musikern, die Ideen wollen aber nicht so recht zünden. Besser wird es dann ab der zweiten Hälfte der Platte. Endlich kommt Stimmung auf. Die Gitarren dürfen auch mal die eine oder andere Melodie intonieren, und Meister Swanö wirft das Keyboard an, um schöne Klangflächen zu zaubern. Manchmal werden sogar Erinnerungen an seine alte Band EDGE OF SANITY wach („Opus Morbidity“ ist ein wirklich starker Song).
In „Cult Of Dragon“, dem Abschlusstrack gibt es dann auch noch Klargesänge zu hören, für die SATARIELs Pär Johansson (laut Info einer der besten Sänger in der schwedischen Metalszene überhaupt) verantwortlich ist. Dieser macht seinen Job ganz gut und ist eine nette Ergänzung zu Roggas tiefen Vocals.

Alles in allem ist „The Hate Chamber“ ein ordentliches Album geworden, das man vor dem Kauf aber schon einmal probehören sollte.

29.04.2008
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