Demiricous - Two (Poverty)

Review

Wer sich schon immer gefragt hat, wie neuere SLAYER mit Death-Metal-Einflüssen klingen würden, sollte sich “Two (Poverty)“, das zweite Album der Amerikaner DEMIRICOUS zu Gemüte führen.
Nach der ersten Platte (logischerweise “One“ betitelt) und einer stattlichen Anzahl von Konzerten in ihrer Heimat, begab sich die Band ein ganzes Jahr in Klausur, um “Two“ auf die Beine zu stellen. Das die Jungs dabei ihre gesamte Energie in die Band und nicht in hochbezahlte Jobs steckten, spiegelt sich im Zusatz des Plattentitels wider.

Diese eingeschränkt komfortablen Lebensverhältnisse haben sich allerdings auch auf die Musik ausgewirkt, was sich besonders im Gesang bemerkbar macht. Frontmann Nate klingt nämlich wie eine extrem angepisste Version von Tom Araya. Womit sich der Kreis schließt, und wir wieder bei SLAYER angekommen wären, da DEMIRICOUS Sound starke Parallelen zu den modernen Werken der Bay Areanern aufweist.
Ausserdem integrieren die Jungs aus Indianapolis auch einige Einflüsse ihrer Vorbilder. “Never Enough Road“, “Engineer“ und “Celebration Of Damage“ beispielsweise, warten mit einer gehörigen Hardcore-Punk-Schlagseite auf. In Kombination mit dem ziemlich Death-Metal-lastigen Schlagzeugspiel kann man dann auch gar nicht mehr so genau sagen, ob man es nun mit Old-School-Thrash oder Hard-bzw.Metalcore zu tun hat. Die Grenzen verlaufen also fließend.
Mit dem groovenden “Knuckle Eye“ und dem schweren, schleppenden Instrumental “Blackish Silver“ als letztem Song, sorgen DEMIRICOUS dafür, dass “Two (Poverty)“ auch genug Abwechslung bereit hält und nicht in Aggression ertrinkt.

Was der Band jetzt noch fehlt, sind echte Hits. Gut verarbeitete, interessante Einflüsse, sowie eine amtliche Produktion sind schon vorhanden, an richtigen Hooklines mangelt es aber noch. Wenn DEMIRICOUS in Zukunft eingängigere Songs schreiben, ihre Härte aber trotzdem beibehalten, könnte es möglich sein, dass schon ihre nächste Platte auf den Namen “Three (Success)“ hört!