Demean - Today We Rise

Review

Man versuche mal ein Blatt richtig zusammenzukleben, das man vorher durch den Reißwolf gejagt hat. Das ist schwer. Aber Demean versuchen es trotzdem. Klingt doof, ist aber so.
Das Intro von „Today We Rise“ ist so was von seltsam doch zum Glück auch sehr eigen. Ein schief klingendes Jagdhorn bläst an zur Attacke und diese folgt zugleich mit „Sacrifice Yourself“. Tobende Drums und Gebrüll überlaufen einen wie eine Büffelherde und machen nach wenigen Sekunden einen Break. Stotternd presst der Sänger tiefes Gegrunze aus sich heraus. Dann das Ganze wieder von vorne, doch folgt darauf ein fetter Thrash Moshpart. Bereits hier merkt der geneigte Hörer jedoch, dass die Produktion der Death/Thrash/Hardcore Scheibe sehr dumpf ist, um richtig Schädel zu spalten. Weiterer Kritikpunkt ist der Sänger, welcher seine Death Vocals aus sich heraus presst als sei er in den Wehen (was zum Teil eher nach einer Persiflage des Deaths klingt). Nach dem Hörer wird mit einem Soundbrei geschmissen, dass dieser kaum dazu kommt in Deckung zu gehen. Er fühlt sich daher eher angegriffen als unterhalten. Wenn das die Intention ist, OK.
Demean schreiben coole Parts („Death Before Dishonor“, Fight With All Your Heart“ – ich hoffe durch die Titel wird einwenig die Einstellung der Gruppe deutlich) aber kaum schlüssige Lieder, was deutlich bei „Against All Odds“ oder auch bei „Stopp The Machine“ zu spüren ist. Wenn zudem auch noch so Totalausfälle wie „June 5, 1989“ den Hörnerv reizen, dann tut es richtig weh.
Die Band bringt eine gehörige Portion Wut mit, doch ist diese in allen Aspekten nicht ordentlich verpackt, wirkt dadurch sehr unausgereift und ein wenig terrorisierend – trotz bekannter Besetzung (Ex-Mitglieder von Downset).

04.03.2005
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