Délétère - Per Aspera ad Pestilentiam

Review

Nach ihrem Debütalbum „Les heures de la peste“ (2015) melden sich DÉLÉTÈRE mit „Per Aspera Ad Pestilentiam“ zwei Jahre später etwas knapper zurück. Die gut 26 Minuten Spielzeit reichen aber, um den guten Eindruck des Erstwerks zu bestätigen. Stilistisch fühlen sich die Kanadier dabei im Black Metal ihrer Heimat gut aufgehoben, lassen aber gerade atmosphärisch auch Vergleiche zu französischen und finnischen Szeneweggefährten zu. Geboten wird flotter, leaddominierter Black Metal. Zusätzliche Stimmung bringen gerne einmal deutlich präsente, aber nicht zu prominent platzierte Keyboards ins rasant-melodiöse Schaffen.

Abseits kleiner Ausreißer ist „Per Aspera ad Pestilentiam“ voll starker Momente

Der schroffe Sound schafft obendrein Platz fürs Wesentliche. Denn DÉLÉTÈRE wirken nicht überladen, nicht pompös, sondern eben herrlich stimmungsvoll und dunkel. So ist es deutlich leichter, sich in „Per Aspera Ad Pestilentiam“ zu verlieren. Zwar rauscht es dezent, doch die Melodien, Blast- und Doublebass-Attacken fügen sich zu einer wunderbar unterkühlten Einheit zusammen. Geistesblitze wie der leider etwas unsaubere Klargesang in „Horae Leprae : Cantus IV : I.N.O.P.I.A E.T. M.O.R.B.O.“ bleiben kurzzeitige Ausreißer der Kategorie „gut gemeint“, sind aber ebenso schnell vergessen. Dafür versöhnen DÉLÉTÈRE viel zu oft mit einprägsamen Gitarren und großen Momenten wie dem Refrain von „Milites Pestilentiae II : De Violatione Ciuitatis Febilis Dei“.

DÉLÉTÈRE: Ein Tipp für alle Fans der Quebec-Szene

Abseits von den Songtiteln gibt es auf „Per Aspera Ad Pestilentiam“ wenige Längen. Auch wenn DÉLÉTÈRE gegen Ende bei „Ordo Regis Caedis“ ein wenig die Spannung ausgeht, bleibt diese EP allein für die ersten drei Songs ein gefundenes Fressen für Fans der Quebec-Szene. Wer noch eine Referenz braucht: Wem FORTERESSE gefällt, der sollte auch hier ohne Zögern zugreifen können.

27.03.2017

Chefredakteur

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