Deicide - To Hell With God

Review

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Sehr fein, die satanische Death-Metal-Vereinigung DEICIDE arbeitet immer noch. „Till Death Do Us Part“ (2008) war also zum Glück nicht wie vielerorts angekündigt und vermutet das letzte Album der Truppe um „Branding-Glen“ (Benton) am Bass, Drummer Steve Asheim sowie die beiden Gitarristen Jack Owen (ehemals als „Kannibale“ unterwegs) und Filigran-Flitzefinger Ralph Santolla (u.a. DEATH, ICED EARTH).

Die Band wechselte nach „Till Death Do Us Part“ von Earache Records zu Century Media und schiebt nun mit „To Hell With God“ ihr mittlerweile zehntes Machtwerk der Blasphemie vor den Altar. Natürlich geht es wieder um antichristliche „Begegnungen“ und Ansichten und genau das und nichts anderes erwartet der geneigte Hörer von den Florida-Kreuzknickern.

Auffallend ist dieses Mal, dass DEICIDE deutlich mehr auf Abwechslung setzen und die Blast-Keule eher gezielt als kompromisslos vernichtend eingesetzt wird. Der Hörer wird nicht sofort und gnadenlos kaputtgedroschen, sondern DEICIDE spielen mit ihm wie der Hohepriester mit seinem jüngsten Opfer. Erst wird ihm sinnbildlich eine Kapuze über den Kopf gestülpt (die Stücke bauen sich langsam auf), dann wird er verschleppt (es wird Fahrt aufgenommen), in einem dunklen Keller ans Kreuz geschlagen (die Texte bedienen das Szenario) und dann ganz langsam mit der langen Spitze eines Kruzifix bearbeitet (das blasphemische Werk wird vollendet)…

Insgesamt fällt deutlich auf, dass DEICIDE sich sehr große Mühe geben nicht auf der Stelle zu treten. Sie komponieren ihre Stücke mit einem Höchstmaß an Abwechslung und haben dafür in Kauf genommen, dass die Blastbeat-Anteile deutlich zurückgeschraubt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die bösen Buben nun langsam geworden sind oder kein Höllenfeuer mehr im Blut haben, ganz im Gegenteil, die Blasts werden halt lediglich gezielter eingesetzt als früher, zugunsten der Dynamik.

Insgesamt ist „To Hell With God“ wieder einmal nahtlos einzureihen in die zehn gute bis sehr gute Studioalben umfassende Discography, und wenn DEICIDE so weiter machen, wird ihnen in naher Zukunft kaum jemand den dunklen Thron des Death Metals streitig machen können.

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14.02.2011

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