Degial - Savage Mutiny

Review

Am 25.12. – war da nicht was? Ach richtig, da zieht dieser rote Typ um die Welt und beschert die Kinderchen. Nein, nein, nicht was ihr jetzt denkt – nicht der Weihnachtsmann. Satan, man! Richtig gelesen: Am 25.12. lassen die schwedischen Satansbraten DEGIAL (aus dem WATAIN-Freundeskreis) ihr neues, zweites Album „Savage Mutiny“ auf die Welt los, um den Gehörnten zu beschwören und den ganzen Lichter- und Glitzerkitsch für den gemeinen Death Metaller zumindest ein bisschen erträglicher zu machen.

Und was DEGIAL da in petto haben, macht auf richtig finster-fiese Art und Weise viel Spaß. Zwischen altem MORBID ANGEL-Chaos, VORUMs Finsternis, AUTOPSYs Fuck-you-Attitüde und WATAINs luziferianischer Atmosphäre holzt sich der Vierer aus Uppsala durch die gute halbe Stunde von „Savage Mutiny“. Dabei geht er relativ unberechenbar, aber nie außerhalb der Genregrenzen, immer etwas chaotisch, aber stets nachvollziehbar zu Werke, variiert immer wieder klug das Tempo und deckt zwischen doomig-schleppend bis zum gemäßigten Uptempo der alten schwedischen Death-Metal-Bands sämtliche Gangarten außer „ganz schnell“ ab.

Das Wichtigste dabei ist aber, dass DEGIAL auf „Savage Mutiny“ nicht nur auf Atmosphäre und Chaos achten, sondern genauso auch die Eingängigkeit ihrer Songs im Auge haben. Das zeigt das eröffnende „Doomgape“ genauso wie das charmant-rumpelige „Deathsiege“, das durch Kirchenglocken eingeleitete und zunächst disharmonisch, dann klassisch angeschwärzt riffende „Pallor“ oder – Höhepunkt! – der Mid- und Downtempo-Doomer „Revenants“.

Wer das schwedische Death-Metal-Steak nicht nur blutig, sondern auch satanisch, finster und gut durch genießbar findet, der sollte DEGIAL und „Savage Mutiny“ also unbedingt auf dem Zettel haben. (Aber aufgepasst: Für den Wunschzettel kommt das Album einen Tag zu spät!) Menschen, die sich bei der Erwähnung einer wilden Mischung aus MORBID ANGEL und WATAIN (letztere eher atmosphärisch denn stilistisch) nicht angewidert vom Weihnachtsbaum abwenden, sind auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Klares Death-Metal-Highlight zum Jahresende!

18.12.2015
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