Defy The Laws Of Tradition - GameChanger

Review

„Closure“ heißt das Intro von „GameChanger“, dem zweiten Full-Length-Album der Nürnberger DEFY THE LAWS OF TRADITION. Mit dem Titel des Albums will die Band nach eigener Aussage einen Schritt nach vorne, einen Wechsel ausdrücken, und so passt es nur, dass „Closure“ – „der Abschluss“ – gleich am Anfang des Albums steht und den Hörer in das, was folgt, einführt: indem man ihn begleitet von Akkustikgitarren belauschen lässt, wie jemand etwas verbuddelt, bevor man mit dem Opener und Titeltrack „GameChanger“ in die Vollen geht und ihm einen explosiven, technisch anspruchsvollen Deathcore-Metalcore-Mix um die Ohren haut. DEFY THE LAWS OF TRADITION erfinden das Genre auf ihrem Zweitwerk sicherlich nicht neu – aber für einige Überraschungen, durchdachtes Songwriting und so manchen brutalen Nackenbrecher-Part sind sie auf alle Fälle zu haben.

Irgendwo zwischen klassischem Metalcore amerikanischer Machart und technisch-tödlichen Versatzstücken positionieren sich DEFY THE LAWS OF TRADITION mit „GameChanger“ und machen damit sicherlich nichts ganz neues, genauso wie sie auch nicht ausschließlich Hits an Bord haben, aber eines beherrschen sie auf jeden Fall: Immer, wenn man als Hörer gerade denkt, mit dem aktuellen Song das Album durchschaut zu haben, kommt mit dem nächsten Lied ein Stück, das man so nicht erwartet hätte – man höre zum Beispiel das ungewöhnliche „Scapegoat“ nach dem relativ standardmäßig inszenierten Metalcore-Song „Here’s To Hell“ oder das rockige (und bisweilen sogar leich angejazzte) „Live And Let Nerd“ nach dem eher alternativ und postig angehauchten „WCDTOS (Six Years)“. Besonders der Abschluss von „GameChanger“ in Form der Trilogie „ONE: Desire“, „TWO: Despair“ und „THREE: Death“ kann in Sachen Überraschungen nochmal eins drauflegen, indem hier sämtliche Register – von IRON MAIDEN-Leads über Rap-Einsätze hin zu einem balladesken Abschluss – gezogen werden.

Damit ist DEFY THE LAWS OF TRADITION mit „GameChanger“ sicherlich nicht das Album mit dem rotesten Faden gelungen, und es können, wie bereits erwähnt, auch nicht ausschließlich alle Songs und Parts darauf ohne Ende mitreißen. Dennoch, ein abwechslungs- und überraschungsreiches Album mit so manchem Höhepunkt ist das Zweitwerk der Nürnberger allemal. Reinhören empfohlen!

10.10.2013

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