Was ist denn hier los? Rock aus Finnland und kein HIM? Keine 69 EYES? Nicht einmal Eyeliner? Damn it, das ist enttäuschend. DEFUSE nehmen sich doch tatsächlich heraus auf ihrem Debüt klassischen Rock zu spielen. Ok, nicht so klassisch wie ihn vielleicht die ROLLING STONES spielen, aber dennoch klingt die Mucke der Herren schön dreckig und keineswegs klebrig-romantisch, wie man es sonst aus dem Norden gewohnt ist.
Doch was stellt man sich unter der Musik des Fünfers vor? Gaaaanz grob würde ich sagen, dass TURBONEGRO, in den schnellen Abschnitten, auf BLACK LABEL SOCIETY, wenn es ruhiger wird und vor allem gesanglich, trifft. Zumindest hat die Band keine Probleme auf Punrockbrecher wie “D.I.B“ eine ruhige Southern-Rock-Nummer wie „Back n‘ Forward“ folgen zu lassen. So interessant das jetzt auch klingt, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass genau das der Grund ist, warum mich dieses Album im Endeffekt nicht überzeugen kann. Die Songs für sich betrachtet sind durchaus fein anzuhören, auch wenn manchmal ein wenig der kompositorische Tiefgang fehlt. Wenn ich aber das Album am Stück höre, dann beschleicht mich immer wieder der Gedanke, ich hätte es mit einer Compilation zu tun.
Die Finnen wollen einfach zu viel zur selben Zeit und haben keinen Weg gefunden, ihre scheinbar vielen Ideen auf gewinnbringende Art und Weise auf dem Album unterzubringen. So wirkt es eher, als wollte man so viel wie möglich auf das Album packen, was aber leider nicht so ganz funktioniert. Dennoch ist dieses selbstbetitelte Werk nicht unbedingt schlecht, Freunde von gaaaaanz viel Abwechslung können es ja mal versuchen, gut gemachter Rock ist auf jeden Fall zu hören. Nichtzuletzt ist dieses Album bereits zwei Jahre alt, die Band schreibt bereits am zweiten – lassen wir uns überraschen, wie die die Herren dann klingen!
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