Defuse - Bangkok Addiction
Review
Na hoppla – das Promoschreiben erzählt mir was von Nu Metal, dabei liegt den finnischen DEFUSE nichts ferner als das. Stattdessen wird die Stoßrichtung gleich beim ersten Song „Overtake“ definiert: Melodischer, groovender Hard Rock soll es sein, nah am Heavy Metal gebaut und schon sehr bald mit reichlich Stoner-Feeling versetzt.
DEFUSE sind keine der Bands, die sich im Wüstenstaub wohlfühlen, keine Rauhbeine mit verschrobenen Ideen oder gewalttätigen Fingern auf den Saiten. Ihr Feld sind eher die geradlinigen, eingängigen Songs in denen meistens richtig rangeklotzt wird. Soll heißen: Opulenter Einstieg, mit Bedacht gewählte Riffs, herausstechende Refrains – und trotzdem nicht auf Hochglanz poliert. Es gibt zwar keine scharfen Ecken und Kanten, an denen man sich auf „Bangkok Addiction“ stoßen könnte, doch zu einem Nachmittagsausflug auf dem Bonanzarad mutiert das ganze dann doch nicht. DEFUSE besitzen noch genügend Erdung für einen anständigen Rocksound, vor allem wenn sie ihre Stonerseite herauskehren. Schön z.B. bei Songs der Marke „Back To The Underground“, wo der Fuß automatisch mitwippt.
Wenn man als Hörer also selbst weniger ein Freund staubtrockener Klänge, aber dafür satten Rocksongs mit Heavy-Schlagseite wohlgeneigt ist, sollte man sich mal die Finnen notieren. Echte Knaller fehlen hier zwar, aber dafür verschwendet die Band auch keine Zeit mit Durchhängern.