Wir haben CANNIBAL CORPSE und MORBID ANGEL. Wir haben VADER und VOMITORY. Brauchen wir da noch DEFORMITY? Das klingt jetzt vielleicht sehr hart, ist aber im Endeffekt so. Die vier Belgier bedienen sich munter mal hier und mal da, weswegen bei diesen Referenzen wohl klar ist, dass „Superior“ kein schlechtes Album werden kann und das Songwriting recht abwechslungsreich ausgefallen ist. Aber vom Hocker reißend sind die Songs der schon seit sieben Jahren bestehenden Formation nicht unbedingt. Man lärmt in allen Geschwindigkeitslagen von fast schon doomig-schleppend („L’ame Des Immortels“) bis hin zu wilder Raserei („Dawn Of Omega“) und fährt dabei das typische, auf dem Reißbrett entworfene Death Metal-Programm, bestehend aus solidem Drumming, einer brachialen Gitarrenarbeit, pfeilschnellen, doppelläufigen Leads und bösen Vocals. Versteht mich nicht falsch, DEFORMITYs zweites Full Length-Album ist vollkommen solide Arbeit, zumal auch die Musiker allesamt technisch versiert sind (vom holprigen, cleanen Gesang bei „Raven“ mal abgesehen). Nur fehlen die unvorhersehbaren Überraschungsmomente, die nichts anderes machen, außer mitzureißen. Diese sind mit dem thrashig-groovigen „Samslaysman“, dem von vielen Breaks durchsetzten „Eden Is Burning“ und dem fiesen Nackenbrecher „Shadowcross“ nur spärlich gesät. Der Rest animiert den Fuß zwar zum Mitwippen und den Kopf zum vorsichtigen Mitnicken, aber wie würde das denn bei einem Konzert aussehen, wenn sich alle nur so zurückhaltend bewegen würden!? Es käme keine richtige Stimmung auf. Genauso verhält es sich auf diesem Rundling. Daran kann leider auch der äußerst transparente Sound aus den Excess Studios, wo u.a. HOUWITSER und SINISTER ihre letzten Werke eingetütet haben, nichts ändern. So bleibt unter dem Strich ein solides Death Metal-Album, das vielleicht regional und national alles wegregelt, aber international hinter den Größen des Metiers ein wenig zurückbleibt. Naja, was nicht ist, kann ja noch werden. Das Potential ist da. Nur sollte man sich dann einen CD-Titel aussuchen, dem man auch gerecht werden kann.
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